BestAger Interview - Ulrike Ischler

BestAger Interview Ulrike Ischler

Noch keine Generation vor uns BestAgern war gesünder, agiler, selbstbewußter, kaufkräftiger, gebildeter und mobiler. Wir haben noch viel Zeit für das Realisieren lang gehegter Träume, für Aktivitäten, Weiterentwicklung, ein sinnhaftes und gutes Leben.

Mit unseren BestAger-Interviews möchten wir einen Blick hinter die Fassade dieser Generation erhaschen: unsere Gesprächspartner besser kennenlernen, spannende Lebensläufe und Zukunftspläne erfragen.

Wir BestAger:
Die erste Partnerin der Reihe BestAger Interview ist Ulrike Ischler. Sie ist – und damit sind wir schon bei unserer bewusst gewählten Transparenzregel: BestAger Unternehmerin, Gründungsmitglied – genauer gesagt Mastermind - von Wir BestAger und so ganz nebenbei auch seit 16 Jahren meine liebe Ehe-Frau. Ulli, bitte stellst du dich kurz vor….

Das ist für mich ungewöhnlich, mit meinem Mann ein Interview zu führen. Aber auch lustig.
Also kurze Bio: ich werde im Juni 62, bin zum zweiten mal verheiratet, mein Sohn Marc ist 27, beendet grade sein 2. Bachelor Studium, mein Patchwork Sohn Alex ist 29 und arbeitet in einer Social Media Agentur.

Geboren bin ich in Kärnten, aufgewachsen in Osttirol – und bis dato 21 mal umgezogen – aus privaten wie beruflichen Gründen. Ich bin halt ein unruhiger Geist.

Wir BestAger:
Erzähl uns doch von deiner beruflichen Laufbahn, bevor du uns verrätst, was du nun nach der offiziellen Pensionierung tust.

Studiert habe ich Betriebswirtschaft in Innsbruck.
Mein erster Job war Produktmanagerin in einer Pharmafirma, danach bei BP, beides in Wien. Dann Pharma-Managerin in Frankfurt, kurz nach der Wende war ich 3 Jahre in Dresden – als selbstständige Unternehmensberaterin. Auch in der Pharmabranche.

2000-2005 Projekte in Österreich und Deutschland, zeitgleich Gründung eines Start-ups im Bereich Nahrungsergänzungsmittel. Verkauf des Start-ups in 2005 und Übersiedlung nach Wien zu dir.

Wechsel in den Executive Search, d.h. die Vermittlung von Führungskräften in der Life Science Branche.

Wir BestAger:
Das klingt ziemlich anstrengend, wo hast du die Energie hergenommen?

Es war auch anstrengend, neue Jobs, neues soziales Umfeld, teilweise allein erziehend… aber mir hat meine Arbeit auch immer Spaß gemacht, es gab viele Erfolgserlebnisse und auch gutes Geld für gute Arbeit.

Aber ich bin ja noch nicht am Ende, wir sind ja erst im Jahr 2005.

2008 wurde mir die Gründung und Geschäftsführung eines Executive Search Unternehmens angeboten, das war natürlich reizvoll – als typischer Baby Boomer waren lange Arbeitszeiten selbstverständlich – der rasche Erfolg hatte leider auch seinen Preis; ich musste mich nach ca. 5 Jahren aus Krankheitsgründen aus der Geschäftsführung zurück ziehen, es war nicht sicher, ob und wann ich wieder arbeitsfähig sein würde. Burn out war aber nicht der Grund, sondern eine Krankheit namens Fibromyalgie.

Aus eigener Betroffenheit habe ich dann mit meinem lieben Mann zusammen – damals war ich 53 – ein Start-up für Biokosmetik auf die Beine gestellt: von der Rezeptur bis zum Verkauf. Eine sehr, sehr intensive, aber auch spannende Zeit mit Arbeitszeiten von 90 Wochenstunden, die ich trotz allem nicht missen möchte. Wir haben so viel gelernt. Aber auch diesmal hat das Schicksal zugeschlagen – ich bekam Brustkrebs und wir beide haben uns entschieden, unser Kosmetik-Baby an den Investor, der inzwischen an Bord war, abzugeben.

"Es war anstrengend, aber mir hat meine Arbeit immer Spaß gemacht, es gab viele Erfolgserlebnisse und gutes Geld für gute Arbeit."

Wir BestAger
Das war 2018, du warst 57, also noch 3 Jahre bis zur offiziellen Pensionierung. Du hast dich damals auch bei einigen Wiener Unternehmen beworben, wie war das?

Ich habe einige Zeit gebraucht, um wieder auf die Beine zu kommen. Dann war ich ehrlich gesagt etwas ratlos: sollte ich mich wieder selbstständig machen oder bewerben?

Ich habe beides getan – und am eigenen Leib erfahren, was ich aus meiner Zeit in der Personalberatung ohnehin wusste: mit 50 Plus kräht kein Hahn mehr nach mir, trotz guter Qualifikation: zu alt, zu teuer, zu ausgeprägte Meinung. Leider hat sich hier bis heute praktisch nichts geändert, obwohl man mit 50plus bei Gott nicht zum alten Eisen zählt.

Ich wollte etwas Sinnvolles machen, habe bei einem NGO angeheuert, aber die Arbeitsweise war nichts für mich.
Dann habe ich einen Uni-Lehrgang für Social Media Management absolviert und Feuer gefangen.

Wir BestAger
Das war dann der Auslöser für deine nächste Selbstständigkeit

Genau. Ich habe ein EPU angemeldet und mache jetzt Marketing. Das hat sich immer wie ein roter Faden durch mein Leben gezogen.

Wir BestAger
Du bist ja auch für mein Unternehmen tätig, hast die Website konzipiert und umgesetzt, bespielst Social Media und textest.
Erkläre doch bitte kurz dein Angebot. Wo liegt deine Expertise – warum sollte ein Unternehmen gerade mit dir Kontakt aufnehmen?

Ich konzentriere mich auf kleine Unternehmen, auf Einpersonenunternehmen (EPU) und Klein- und mittelständische Unternehmen (KMU), unterstütze sie, ihre Leistungen und Produkte an den Mann zu bringen. Im Unterschied zu vielen anderen Anbietern, sehe ich das große Ganze und nicht nur Instagram oder Facebook.

Bevor man in Social Media geht, braucht man ein gut durchdachtes, zielgruppenspezifisches Konzept. Ich helfe bei Strategie, Konzept und bei der Umsetzung. Das reicht von strategisch-taktischer Beratung über Blog schreiben bis Social Media Management und Marketing Tipps in meinem Blog. Also alles aus einer Hand, mit Blick fürs Wesentliche. Und mit viel Erfahrung. Mit kleinen Unternehmen zu arbeiten, macht mir viel Freude und man sieht den Erfolg unmittelbarer.

Wir BestAger
Wieviel Zeit nimmt diese Tätigkeit in Anspruch?

Wie viele Frauen, neige ich zu Perfektionismus – was ich mache, möchte ich gut machen. Da ich nicht in der digitalen Welt aufgewachsen bin und sich schnell viel ändert, kostet das am Ball bleiben schon Zeit. Ich lerne ständig dazu und finde das spannend.

Im Vergleich zu meinen früheren Jobs habe ich aber viel Zeit für mich.

Wir BestAger
Zu deiner Freizeit kommen wir noch.
Erzähle uns jetzt aber bitte etwas über die BestAger – du bist ja eine der Gründer:innen. Gibt es nicht schon genug Vereine und Senioren-Plattformen, die sich 50 Plus Aktivitäten auf die Fahnen heften? Was unterscheidet Wir BestAger von anderen Angeboten?

Die BestAger sind zurzeit mein intensivstes Projekt. Vor ein paar Jahren schon hat mich das Thema getriggert: wir sind mit 60 weder gebrechlich, noch aus der Zeit gefallen – wir sind gut ausgebildet, fit, aktiv, ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und viele möchten noch etwas Sinnvolles tun.

Nach ein paar Umwegen sind wir zu viert angetreten, die BestAger Plattform auf die Beine zu stellen. Auch weil wir festgestellt haben: viele der sogenannten „Senioren-Plattformen“ sind entweder sehr unprofessionell oder man stolpert sofort über Inserate für Rollatoren, Hörgeräte und Pflegeeinrichtungen. Das passt nicht für unsere agile Generation. Wir sind die Jungen Alten.

Wir möchten aber auch keine reine Spaß Plattform sein, die nur zu Genuss und Freizeitaktivität einlädt.
4 Dinge machen uns aus – da kommt wieder der Marketer bei mir durch:

Wir sind ein Marktplatz für Unternehmen, die Produkte und Dienstleitungen für BestAger anbieten

Und wir bieten 50 plus Unternehmer:innen die Möglichkeit, sich über die BA Plattform zu präsentieren

Wir bieten in unserem Blog erstklassige Inhalt zu Themen, die uns betreffen und interessieren wie Testament errichten, digitales Wissen, KI, Energiesparen, Sicherheit oder Wohnen im Alter, Reisen, Klima&Umwelt, …

Unsere langfristige Vision ist, einen Beitrag zu leisten, um das Bild des Alters der Realität anzupassen – das ist nur über intensive Kommunikation und Netzwerken zu erreichen

Wir BestAger
Und was ist deine Rolle bei den BestAgern?

Ganz einfach, das was ich am Besten kann, was mir immer noch Spaß macht: Marketing.
Ich habe die Website konzipiert und bespiele sie mit der Unterstützung unseres IT Experten Daniel – großes Danke an ihn an dieser Stelle!
Ich schreibe Blogs und Newsletter, habe Facebook und LinkedIn aufgesetzt und bespiele sie….wir sind ja noch recht jung, da kommt vieles dazu – alles Marketing eben.

Wir BestAger präsentiert Unternehmer:innen 50 plus als auch alle anderen, die hochwertige Produkte und Dienstleistungen für Babybommer im Programm haben zum Nulltarif auf unserer Website und auf Social Media. Auch hier habe ich die Koordination und Umsetzung übernommen.

Wir BestAger
Klingt nach viel Arbeit – kannst du ein Beispiel näher beschreiben, was macht am meisten Arbeit

Sehr viel Aufwand ist ein wirklich guter Blogbeitrag. Und gute Inhalte – das ist unser Anspruch.

Zum Besipiel mein Blog zum Thema Testament & Erben oder die Reiseblogs über Teneriffa und die Osttiroler Umbalfälle: das waren bestimmt je 25 Stunden Zeitaufwand. Es ist ja nicht nur der Text, ich brauche auch gute Fotos, muss es in die Website setzen, es muss auch SEO optimiert sein, sonst findet niemand den Blog.

"Die BestAger sind zurzeit mein intensivstes Projekt."

Wir BestAger
Wird dir das nicht Zuviel, hast du noch Zeit für dich, deine Familie :-), deine Hobbies?

Mein Leben ist eigentlich wunderbar – natürlich abgesehen von der Klimabedrohung, dem Krieg, der Inflation, einem drohenden Blackout, dem Politikversagen… das alles macht mir schon Sorgen, und nicht zu wenig.

Ich schätze mein Leben und bin für meine Privilegien sehr dankbar: ich habe fürsorgliche, liebevolle Männer um mich, kann zwischen Wien und Lienz pendeln und das Beste zweier Welten (Großstadt und ländliche Idylle/Natur pur) leben.

Ich nehme mir Zeit für meine Hobbies: Keramiken, Lesen, mich in der Natur bewegen. Nach einem unruhigen und stressigen Berufsleben und in der heutigen Zeit ist das einfach unglaublicher Luxus. Ich bin mir dessen sehr bewusst. Nicht allen geht es so gut.

Wir BestAger
Viele (angehende) Pensionäre freuen sich nach 40 Jahren Arbeit auf Ruhe und Nichtstun, warum arbeitest du mit 60 plus weiter?

Nur Hobby, nur Genießen, nur Freizeit – das würde ich nicht aushalten. Ich muss etwas Sinnstiftendes tun, ein Ziel haben. Mir hat es immer am meisten Spaß gemacht, etwas Neues anzufangen oder aufzubauen.

Und es ist ja auch erwiesen, dass BestAger sehr viel länger geistig, seelisch und körperlich fit bleiben, wenn sie einer sinnvollen Beschäftigung aktiv nachgehen, sich für etwas engagieren.

Wir BestAger
Sinnstiftend - das richtige Stichwort zum Schluss unseres Interviews – wie lautet dein Appell?

Jetzt ist das BestAger Projekt mein Fokus und ich hoffe, wir bringen es gemeinsam vorwärts und können viele Aktive motivieren, bei uns mitzumachen oder mutig zu sein und ihre Träume zu realisieren.

Wie, dazu findet ihr auf unserer Website einige Anregungen und Möglichkeiten….

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