Wohnen im Alter

Wohnen im Alter

75% der 50- bis 75-Jährigen verdrängen das Thema Wohnen im Alter

Das renommierte Sora Institut untersuchte 2022 im Auftrag der Silver Living Gruppe in einer repräsentativen Studie, inwieweit sich 50- bis 75-Jährige über Wohnen im Alter Gedanken machen – mit überraschendem Ergebnis.

Inhaltsverzeichnis

Wohnen im Alter - Kernaussagen der Studie

► Verdrängen: die Mehrheit der BestAger will wohl selbstbestimmt wohnen, trifft aber selbst keine Entscheidungen bzw. verdrängt die zu erwartende, individuell nötige Betreuung. Stichwort: Phantombetreuung bzw. „es werden sich schon andere kümmern“.

► Zu wenig Eigentumsvorsorge: Die Schere zwischen Besitzern von Wohneigentum und jenen, die kein Wohneigentum haben, ist ein wesentlicher Faktor für die spätere Zufriedenheit im Alter.

► Individuelles und gesellschaftliches Ignorieren als österreichische Grundeinstellung: Die vorhersehbare Altersarmut vieler Babyboomer ist nicht im Fokus der Öffentlichkeit, geschweige denn der Politik.

75% der 50- bis 75-Jährigen planen im Alter keine Veränderung

Die Studie bringt die Sicht der BestAger zum Thema „Wohnen im Alter“ wie folgt auf den Punkt: Dreiviertel der 50- bis 75-Jährigen planen im Alter keine Veränderung hinsichtlich ihrer Wohnsituation. BestAger reflektieren in Österreich offensichtlich erst dann über ihre eigene Wohnsituation, wenn triftige Gründe anstehen. So zum Beispiel wenn Barrierefreiheit, Wohnungsgröße, Wunsch nach Gesellschaft oder die angespannte Finanzsituation schlagend werden.

Wohnen im Alter - kein Umzug geplant

29% zwischen 50 -64 wissen nicht, wo sie im Alter wohnen werden

Eine wesentliches Erkenntnis der Silver Living Studie ist, dass ein knappes Drittel der Altersgruppe 50-bis 64-Jährige, die weder ein eigenes Haus oder eine Eigentumswohnung besitzen, oft nicht wissen, wo sie im Alter wohnen sollen. Mehr als zwei Drittel der BestAger mit Eigentum planen hingegen in der aktuellen Wohnung zu bleiben.

„Als zentrales Problem bleibt, insbesondere für einen Teil der geburtenstarken Jahrgänge der 1960er Jahre, die künftige Leistbarkeit des Wohnens“, erklären die beiden Auftraggeber der Studie, Walter Eichinger und Thomas Morgl.

„Auch wenn die Versorgung der älteren Bevölkerung in einem der reichsten Länder grundsätzlich machbar sein sollte, so ist doch davon auszugehen, dass sich die Einkommenssituation für die ältere Bevölkerung aufgrund der derzeitigen Krisen insgesamt verschlechtert. Leider finden viele Menschen ohne Eigentum oft kein passendes Angebot für das Alter.
Notwendig sind deshalb gezielte Informationen & Angebote für Menschen ohne Eigentumswohnung/-haus in allen Bundesländern.“

Wohnen im Alter - viel wissen es nicht

Wohnen im Alter: Umzugsgründe

Die häufigsten Gründe für einen geplanten Umzug von BestAgern sind Gesundheitsbedingt nötige Barrierefreiheit (34 %) und die Größe der Wohnung (22 %). Oftmals findet ein ungeplanter Wohnungswechsel auch wegen einer Änderung der familiären Situation statt (18 %).

„Leider verlassen sich sehr viele Seniorinnen und Senioren darauf, dass ihnen im Alter bei der Problemlösung von jemandem geholfen wird, entweder durch die Kinder, die Gemeinde oder sonst irgendjemanden“, ergänzen Eichinger und Morgl, die Auftraggeber der Studie, „wir sprechen in diesem Zusammenhang von einer Phantombetreuung.
All diese Gründe zeigen, dass eine Auseinandersetzung mit dem Thema Wohnen im Alter in der Bevölkerung notwendig ist, bzw. dass frühzeitig darüber nachzudenken ist, die eigenen vier Wände altersfit zu machen. Leider ist individuelles und gesellschaftliches Ignorieren eine österreichische Grundeinstellung: Die vorhersehbare Altersarmut vieler Babyboomer (graue Altersarmut) ist nicht im Fokus der Öffentlichkeit, geschweige denn der Politik.“

Hohe Inflation, Energie- und Lebensmittelkosten schmälern das Pensionskonto zusätzlich. Wenn du wissen möchtest, wie deine Pensionsanpassung in 2023 aussieht, lies unseren Blogbeitrag.

Wohnen im Alter - Umzugsgründe
Gesundheit als Umzugsgrund im Alter

Die Mehrheit wünscht sich im Alter daheim zu wohnen

Ein Wunsch dominiert bei 50 Plus zum Thema Wohnen im Alter: 58 % der 50- bis 64-Jährigen möchten auch im Alter zuhause leben, falls nötig mit Unterstützung. Alternative Wohnformen wie Betreutes Wohnen, betreute Seniorenwohn-gemeinschaften oder Mehrgenerationen-Wohnen möchten hingegen 22 % der Befragten in Anspruch nehmen.

Im Alter daheim wohnen
Wohnen im Seniorenheim

Unabhängigkeit ist das Wichtigste bei Wohnen im Alter

In Summe wünschen sich laut Studie 75 % der Befragten ein unabhängiges Leben, wie es Betreutes Wohnen ermöglicht.

Unabhängigkeit bei Wohnen im Alter

Eigentum ist dominanter Faktor bei Wohnzufriedenheit

Wie es um die aktuelle Wohnzufriedenheit bei BestAgern bestellt ist, hängt wesentlich von der persönlichen ökonomischen Situation ab. Bei BestAgern mit geringerem Einkommen und ohne Wohneigentum fällt die Wohnzufriedenheit wesentlich geringer aus, als bei Personen mit gutem Einkommen und Eigentum.

Wohnzufriedenheit im Alter

45 % der Personen 65+ besitzen Hauseigentum

Im Jänner 2023 wurde ein interessanter Markt- und Trendbericht „Senior Living Austria 2023+“ von RegioPlan Consulting im Auftrag der EPHIC Real Estate veröffentlicht.

Der Studie zufolge befinden sich Österreichs BestAger zumeist in großzügigen Wohnsituationen: Mit 45 % besaß der Großteil der Personen ab 65+ im Jahr 2020 Hauseigentum, lediglich 10 % lebten in Eigentumswohnungen.
Mit 17 % war die Hauptmiete ebenfalls gut vertreten.

BestAgern ab 60+ standen im Jahr 2021 zudem durchschnittlich 86 m2 und drei Zimmer pro Wohneinheit zur Verfügung, wobei die größten Wohnflächen im Burgenland gefolgt von Niederösterreich erhoben wurden.
Kein Wunder, wenn der Umzug in ein Seniorenwohnprojekt – die angebotenen Flächen liegen zumeist zwischen 40 und 50 m2 – für BestAger zumeist mit groben Veränderungen einher gehen.

Eine Möglichkeit, im Alter finanziell unabhängig und im eigenen Haus wohnen zu bleiben ist ein Teilverkauf, wie es z.B. Engel & Völkers LiquidHome anbietet.

Wohnsituation BestAger

Über die „Silver Living Studie

▶︎ „Die 50- bis 75-Jährigen in Krisenzeiten“
Insgesamt wurden für die Studie 300 Telefon- und 300 Onlineinterviews in der österreichischen Bevölkerung in der Altersgruppe 50 und 75 im Juli und August 2022 durchgeführt. Die Gewichtung erfolgte nach Geschlecht, Alter, formale Bildung, Erwerbsstatus, Bundesland. Eigentum wurde in der Studie als Wohnungs- bzw. Hauseigentum definiert.

▶︎ Über Silver Living
Die Silver Living Gruppe ist einer der führenden Projektentwickler im freifinanzierten Wohnbau für Seniorenwohnanlagen in Österreich. Neben dem Schwerpunkt von Silver Living – Betreutes Wohnen für ältere Menschen – bietet das Unternehmen auch Serviceimmobilienmodelle, wie z. B. Studenten Wohnen oder Generationen Wohnen.

▶︎ Copyright Studie, Grafik Silver Living

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Jörg Schaden
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Vorsorgemaßnahmen für Alter und Nachlass gewinnen an Bedeutung

OTS – Österreichische Notariatskammer, 31.10.2024
Immer mehr Menschen in Österreich nehmen die Regelung ihres Nachlasses selbst in die Hand: Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass neben Testamenten auch Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen an Bedeutung gewonnen haben. Besonders für die Generation 40+ wird die persönliche Absicherung im Alter immer relevanter – oft mit professioneller Unterstützung durch den Notar. https://bit.ly/4fkuGq4

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