wildromantische umballfälle

Osttirol – wildromantische Umbalfälle

Seit meiner Pensionierung habe ich das Privileg, in Wien und Lienz zu leben – ich schätze mit Wien die lebenswerteste Stadt der Welt  genauso wie die wunderschöne Landschaft und weitgehend unberührte Natur, die ruhige Gangart Osttirols. Hier liegen meine Wurzeln. Hier bin ich neben meiner Arbeit, die ich im Homeoffice erledigen kann, fast jeden Tag in der Natur unterwegs. Osttirol ist für mich etwas ganz besonderes.

Im Rahmen unserer Reiseblogs (willst du die schönsten Plätze Teneriffa’s kennenlernen, lies diesen Blog) möchte ich dir peu à peu meine (wanderbaren) Lieblingsplätze hier in Osttirol vorstellen und starte heute mit den wildromantischen Umbalfällen im Virgental, am Fuße der Venedigergruppe. Viele Jahre verbrachte der letzte österreichische Bundespräsendent, Dr. Heinz Fischer, hier im Virgental seinen Urlaub auf einem Bauernhof.

Alle unsere Wanderungen sind zur Nachahmung geeignet: je nach Kondition kann auch die hier beschriebene kleine Wanderung ganz einfach ausgedehnt werden. Die erwähnten Gipfel mit über 3000 m sind für uns BestAger in den meisten Fällen allerdings nicht so zu empfehlen.

Wir nähern uns den wildromantischen Umbalfällen über einige allgemeine Anmerkungen zu Osttirol und der Venedigergruppe.

Bauernhof Virgental

INHALTSVERZEICHNIS

Mein Osttirol

Osttirol ist ein Juwel in den österreichischen Alpen, es bietet atemberaubende Landschaften, unberührte Natur und auch reiche, hauptsächlich ländliche Kultur. Abseits der Massen steht Osttirol für sanften Tourismus und präsentiert sich als wahres Paradies für Naturliebhaber und Outdoor-Enthusiasten.

Mit seinen hübschen Bauerndörfern, der charmanten Sonnenstadt Lienz und seinen majestätischen Gipfeln ist die Region ein Ort, der zu Entspannung, Sich Finden und Aktivitäten in der Natur anregt.

„Was in den Westalpen die Viertausender, sind in den Ostalpen die Dreitausender. In Osttirol gibt es, die Nebengipfel eingerechnet, gleich 270 Berge, die die magische Höhe von 3000m überschreiten“. Thomas Mariacher, staatlich geprüfter Berg- und Skiführer in Lienz ist ein profunder Kenner der Osttiroler Bergwelt.

Auch kulinarischer Genuss kommt in Osttirol nicht zu kurz: zehn von Gault Millau 2023 ausgezeichnete Restaurants in Osttirol bringen es auf 19 Hauben.

Die Venedigergruppe

Neben den Lienzer Dolomiten ist die Venedigergruppe eines der alpinen Highlights in Osttirol, eine beeindruckende Bergkette im Nationalpark Hohe Tauern. Die Nationalparkregion Hohe Tauern Osttirol umfasst das Defereggental, Iseltal, Virgental und Kalsertal. Sie ist Teil des Nationalparks Hohe Tauern, des größten Schutzgebietes Mitteleuropas und des Alpenraumes.

Die Venedigergruppe beheimatet einige der höchsten Gipfel Österreichs, darunter den Großvenediger, mit 3.657 Metern nach dem Großglockner der zweithöchste Berg im Land.

Venediger

Gipfel in der Venedigergruppe

In der Venedigergruppe gibt es neben dem Großvenediger zahlreiche Gipfel mit über 3.000 Metern. Einige der bekanntesten sind:

Die Schwarze Wand (3.503 m)
ist der viert höchste Berg der Venedigergruppe. Die Erstbesteigung dieses Gipfels erfolgte angeblich durch Baron Robert von Lendenfeld und den den einheimischen Bergführern Urban Steiner und Balthasar Ploner aus Prägraten im Virgental.

Der Hohe Zaun (3.544 m)
 ist ein beeindruckender Gletschergipfel, er ist von Gletschern umgeben, dem Äußere Mullwitzkees und dem Schlatenkees. 

Der Große Geiger (3.360 m)
liegt an der Grenze zwischen Tirol im Süden und Salzburgim Norden

Diese drei Gipfel sind nur über Gletscher im Rahmen einer Hochtour (Bergtour, die sich in ganzjähriger Eisbedeckung bewegt. Hochtouren erfordern besondere Vorbereitung und Ausrüstung) zu besteigen. Ausgenommen Alpinisten nichts für BestAger.

Osttirol - Wildromantische Umballfälle

Wildromantische Umbalfälle

Die Umbalfälle in der Venedigergruppe zählen zu den spektakulärsten und eindrucksvollsten Wasserfällen in Tirol. Sie liegen am Ende eines abgeschiedenen Tals, das von schroffen Bergen, grünen Wiesen und klaren Gewässern geprägt ist, dem Virgental.

Die Wasserfälle erstrecken sich entlang des Umbalbaches, der sich über steile Felswände in einer Kaskade aus tosendem Wasser ergießt. Die spektakuläre geografische Lage macht die Umbalfälle zu einem unvergesslichen Naturerlebnis. Besonders beeindruckend sind die Wasserfälle jetzt im Frühsommer, zur Zeit der Schneeschmelze, wenn sich große Wassermengen ins Tal stürzen.

wildromantische umballfälle

Geschichte der Umbalfälle

In meiner Lienzer Schulzeit, in der 1970ern, gab es großen Widerstand gegen ein geplantes Wasserkraftwerk im Umbaltal. Die Errichtung des Wasserschaupfades 1976 steht damit in Zusammenhang.
Im Mai 1985 vernichtete eine Sturzflut die Hälfte des Pfads und ließ die Diskussion um ein Kraftwerk kurzfristig wieder aufleben.
2012 wurde der Wasserschaupfad als „Natur-Kraft-Weg“ neu gestaltet.

Heute sind wohl alle dankbar, dass die Verbauungspläne dank engagierter Umweltschützer nicht realisiert wurden und dieses einzigartige Naturdenkmal erhalten blieb.

Wandern zu den Umbalfällen

Die Anfahrt erfolgt über das Iseltal, über Matrei in Osttirol – Virgen – Prägraten – Hinterbichl. Ausgangspunkt für diese herrliche Wanderung ist der große Parkplatz am Talschluss des Virgentals in Ströden.

wanderung start
Wegweiser Umbaltal

Kurz nach dem Parkplatz beginnt bei einem großen Felsblock der Natur Kraft Weg Umbalfälle. Von dort bis zum eigentlichen Beginn des Wasserschaupfades bei der Pebell- und Islitzeralm gehst du auf dem breiten Fahrweg ohne große Steigungen zu Fuß ca. 30 Minuten.

Nach einer kurzen Steigung kannst du auch einen etwas längeren und anfangs steileren Fußweg wählen: es geht (ausgeschildert) links über die Brücke ansteigend durch den Wald auf eine große Lichtung weiter zu den Almen im Talschluss.

Du kannst aber auch gemütlich mit einer Pferdekutsche vom Parkplatz bis zur Islitzer Hütte fahren. Die Jausenstation ist von Ende Mai bis Oktober bewirtschaftet und serviert regionale Spezialitäten.

Islitzer Alm

© Manfred Dorer

Von der Islitzer Alm geht es talaufwärts entlang des schön angelegten Wasserfall-Schaupfades. Er ist in regelmäßigen Abständen mit Schautafeln und Aussichtskanzeln versehen, auf denen du, hoch in der Luft, über den Wasserfall hinaus gehen kannst.

Eine der Plattformen führt dich so nah an die tosenden Wassermassen heran, dass du die Gischt kühlend auf der Haut spürst, manchmal bildet sich ein bunter Regenbogen über den Katarakten.

Die Isel hat den Fels zu verschiedensten Formationen ausgespült. Wellenförmige Abschleifungen und Gumpen sind gut erkennbar. Selten zeigen sich die Kraft und die landschaftsformende Gewalt des Wassers so deutlich wie hier.

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In rund 30 bis 40 Minuten ab der Islitzer Alm erreichst du das obere Ende des Wasserschaupfades.

Wenn dir das zu wenig ist, empfiehlt sich eine Fortsetzung der Wanderung auf die Clarahütte (ca. 2,5 – 3 Stunden). Du kommst – immer entlang der Isel, die in der Venedigergruppe, dem Umbalkees, entspringt– in ein wunderschönes Hochtal, das sich besonders im Frühsommer in ein farbenprächtiges Blumenmeer verwandelt. Die Clarahütte liegt auf einer Höhe von 2.037 Metern und bietet Übernachtungsmöglichkeiten und eine gemütliche Atmosphäre.

Für einen ganzen Rundgang vom Parkplatz über die Islitzer Alm mit Aufstieg direkt neben den Kataraktstufen des Umbalbaches (hier wird es steiler, teilweise mit Stufen, aber gut begehbar) und anschließendem Abstieg über den Waldweg (Grossbachfall) brauchst du ca. 1,5 – 2 Std. je nachdem, wie lange du dich auf den beeindruckenden, gischtumsprühten Plattformen aufhältst.

TIPP:
Parkplatz Ströden (gebührenpflichtig): Tageskarte € 6,-
Fahrten mit der Pferdekutsche: € 5,- in einer Richtung, fährt jede halbe Stunde

Zeithorizont:
Parkplatz Ströden-Islitzer Alm: 30 Minuten
Islitzer Alm-Ende Wasserschaupfad: 30-40 Minuten
Ende Wasserschaupfad-Parkplatz: 40 Minunten
Ende Wasserschaupfad-Clara Hütte: 2,5-3 Stunden
Clara Hütte-Parkplatz: 3-3,5 Stunden

Achtung: unterschätze nicht die Temperaturen und die hohe UV-Strahlung im Sommer: eincremen mit hohem Lichtschutzfaktor nicht vergessen. Wenn du mehr zur Pflege reifer Haut im Sommer wissen willst, lies unseren Blogbeitrag 

Hütten in der Umgebung

Wer nicht nur die Umbalfälle bzw. die Clarahütte besuchen möchte, findet ein Vielzahl von Schutzhütten im Virgental, die Wanderern Unterkunft und Verpflegung bieten. Hier drei davon:                   

Johannishütte
Die Johannishütte liegt auf einer Höhe von 2.121 Metern und ist eine beliebte Anlaufstelle für Wanderer und Bergsteiger. Sie befindet sich am Fuße des Großvenedigers und bietet Übernachtungsmöglichkeiten sowie eine gemütliche Stube, in der du dich nach einer Wanderung entspannen kannst
Aufstiegszeit: von Ströden aus etwa 6,5 Stunden oder von Hinterbichl, Parkplatz Wiesenkreuz, etwa 2,5 Stunden.

Essener-Rostocker-Hütte
Die Essener-Rostocker-Hütte liegt auf einer Höhe von 2.208 Metern und ist eine bekannte alpine Schutzhütte. Sie befindet sich im hinteren Virgental und ist ein beliebter Ausgangspunkt für Besteigungen von umliegenden Gipfeln.
Aufstiegszeit: von Ströden etwa 4-4,5 Stunden.

Zupalseehütte
Die Zupalseehütte liegt auf einer Höhe von 2.222 Metern und ist eine gemütliche Berghütte inmitten der Venedigergruppe. Sie bietet Übernachtungsmöglichkeiten und eine herrliche Aussicht auf die umliegenden Berge.
Ausgangspunkt ist der Parkplatz Würfelehütte bei der Tratte in Virgen.
Aufstiegszeit: über den Fahrweg, ca. 5 Stunden oder den anspruchsvolleren Steig ca. 3,5 – 4 Stunden. Du kannst auch mit dem  Hüttentaxi bis zur Wetterkreuzhütte fahren und die Zuzpalseehütte von dort in 1,5 Stunden erreichen.

Virgental

Fazit - Wandern im Umbaltal

Die Osttiroler Umbalfälle in der Venedigergruppe sind ein wahres Paradies für naturliebende BestAger. Das Rauschen des Wassers, die spritzenden Wassertropfen, das üppige Grün der Vegetation, der tiefblaue Himmel schaffen eine Kulisse, die auch dich bestimmt in ihren Bann zieht.

Die Pfade entlang der Wasserfälle lassen dich die Faszination der Natur hautnah erleben und die wohltuende Wirkung des Wassers und der malerischen Umgebung genießen.

Pack deine Wanderschuhe ein und mach dich auf die Reise ins nach Osttirol, zu den wildromantischen Umbalfällen.

schmetterling
Mag. Ulrike Ischler
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