Brain Fog

Brain Fog

Brain Fog, Gehirnnebel - Ein Thema für BestAger?

Konzentrationsschwäche, Wortfindungsstörung und Vergesslichkeit lassen unsere Alarmglocken schrillen. Wir verbinden damit Demenz und Alzheimer. Doch Brain Fog, der Nebel im Gehirn hat meist andere Ursachen und kann auch wieder verschwinden.

INHALTSVERZEICHNIS

Was bedeutet der Begriff Brain Fog?

Brain Fog, die Eintrübung des Bewusstseins, ist ein Oberbegriff für verschiedene Symptome. Der Nebel im Gehirn ist keine eigenständige Krankheit. Als Folge einer Virusinfektion, einer Autoimmunerkrankung oder aufgrund besonderer Lebensumstände bildet sich eine kognitive Einschränkung, die die Gehirnfunktion vermindert.

Brain Fog ist keine neurodegenerative Erkrankung. Seine Ursachen sind noch nicht umfassend erforscht.

Erscheinungsformen/Symptome

Hast du das Gefühl, nicht mehr die gleiche Gedächtnisleistung erbringen zu können wie früher? Ist deine Wahrnehmung langsamer geworden? „Funktionierst“ du nicht mehr wie gewohnt?

Die häufigsten Symptome des Brain Fog sind Konzentrationsschwierigkeiten, Vergesslichkeit und Wortfindungsstörungen. Die Einschränkungen können so stark sein, dass es für die Betroffenen kaum möglich ist, ihren Alltag zu bewältigen. Sie vergessen was sie gerade sagen oder tun wollten und haben das Gefühl keinen klaren Gedanken mehr fassen zu können. Oft kommen dazu Antriebslosigkeit, Kopfschmerzen und Müdigkeit.

Brain Fog BestAger

Betroffene berichten, dass ihre geistigen Fähigkeiten grundlegend gestört sind. Alltagstätigkeiten, wie das Schreiben einer Mail oder das Ausräumen der Spülmaschine werden für sie zur Schwerstarbeit. Sie vergessen mitten in der Tätigkeit was sie schreiben wollten oder wohin ein Geschirrteil gehört. Prozesse, die bei gesunden Menschen unbewusst ablaufen werden bei ihnen zu bewussten Entscheidungen. Lesen wird unmöglich, weil das Gelesene sofort wieder vergessen wird, Autofahren auch, weil Betroffene sich nicht mehr an die geplante Route erinnern.

Die Schwere der Symptome reicht von leichten Einschränkungen bis zu monatelanger Arbeitsunfähigkeit. Die meisten Menschen sind weniger stark von der Bewusstseinstrübung betroffen und ihre Symptome verbessern sich mit der Zeit.

Ursachen des Brain Fog

Auslöser einer Bewusstseinstrübung sind in vielen Fällen Virus-Erkrankungen, zum Beispiel die Infektion mit dem Corona-Virus oder eine HIV-Infektion. Aber auch andere Ursachen kommen in Frage.

Hormonelle
Veränderung

Hormonelle Veränderungen in der Schwangerschaft oder den Wechseljahren können zu kognitiven Beschwerden führen.

Die Betroffenen leiden unter Schwierigkeiten mit dem Gedächtnis, beim Lernen und an Aufmerksamkeitsstörungen.

Grund für ihre Beschwerden sind die Veränderungen der Östrogenkonzentration, Stimmungsschwankungen, schlechter Schlaf, Hitzewallungen und Schweißausbrüche.

Auto- und Neuroimmunerkrankung

Brain Fog kann auch ein Symptom der multiplen Sklerose sein und ist ein häufig auftretendes Symptom bei ME/CFS-Betroffenen (ME/CFS – Myalgische Enzephalomyelitis / Chronisches Fatigue-Syndrom).

Ursache für ME/CFS ist nach derzeitigem Wissensstand eine Minderdurchblutung des Gehirns.

Bei den Betroffenen verstärken kognitive Anstrengung sowie aufrechtes Stehen oder Sitzen den Brain Fog.

Corona-Infektion
und Brain Fog

Brain Fog ist als ein Symptom von LongCovid ins Bewusstsein der Medizin gelangt. Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme nach einer Corona-Infektion werden inzwischen als Bewusstseinstrübung erkannt.

Bei einigen Menschen tritt Gehirnnebel bereits bei der Corona-Infektion oder als Folge der Corona-Impfung auf. Die Schwere der Erkrankung spielt für das Auftreten von Bewusstseinstrübungen keine Rolle.

Brain Fog tritt bei etwa neun Prozent aller Long-Covid-Patientinnen und Patienten auf. Zwei Drittel der Betroffenen sind weiblich.

Lebensstil
bei Brain Fog

Schlechter Schlaf, Stress, ungesunde oder einseitige Ernährung und zu wenig Bewegung können zu Bewusstseinstrübungen führen. Alkoholkonsum, Genussmittelmissbrauch und Medikamente können Brain Fog begünstigen.

Die Symptome gleichen dem Befinden nach einem Jetlag oder mehreren Nächten mit wenig Schlaf. Sie verschwinden aber nicht einfach wieder. Sie treten wiederkehrend auf und beeinträchtigen Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit. Kommen weitere Faktoren wie eine Viruserkrankung oder hormonelle Veränderungen dazu, können sich die Symptome weiter verschlimmern. Betroffene beschreiben es so: „ich habe mich selbst verloren“ oder „ich weiß nicht mehr wer ich bin“.

Brain Fog und Long Covid

Behandlungsmöglichkeiten

Vor einer Behandlung ist eine gründliche ärztliche Untersuchung erforderlich. Deine Behandlung richtet sich dann nach deren Ergebnis.

Wichtig für alle:

▶︎ Lass deine Medikamente auf Nebenwirkungen überprüfen.

▶︎ Trink genug. Dein Körper und dein Gehirn benötigen täglich 1,5 bis 2 Liter Wasser.

▶︎ Trink möglichst keinen oder mäßig Alkohol, denn er hat auch Auswirkungen auf dein Denkvermögen und deine Gehirnfunktionen.

▶︎ Schlaf ausreichend. 6,5 – 8 Stunden gelten als optimal.

▶︎ Gewöhne dir eine Einschlafroutine an: Iss früh zu Abend, vermeide eine Stunde vor dem Einschlafen Computer, Handy und Fernseher. Mache abends einen gemütlichen Spaziergang. Willst du mehr über guten Schlaf mit 50 Plus wissen? Dann lies unseren Blogbeitrag „Schlaf ab 50“.

▶︎ Ernähre dich vitaminreich, achte auf regelmäßige Auszeiten, mach Entspannungsübungen wie Yoga oder Meditation.

▶︎ Ernähre dich ausgewogen.

▶︎ Bewege dich moderat.

▶︎ Es gibt bisher noch kein zugelassenes Medikament gegen Brain Fog.

Bewegung gegen Brain Fog

Brain Fog oder Demenz?

Bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer schränken verklumpende Proteine das Gehirn besonders bei älteren Menschen ein, es gehen Erinnerungen verloren. Bei Brain fog sind die Erinnerungen zwar vorhanden, können aber nicht abgerufen werden.

Von Demenz oder Gehirnnebel Betroffene verstehen es meisterhaft, ihre kognitiven Einschränkungen zu verbergen. Menschen mit Bewusstseinstrübung präsentieren sich beim Arztbesuch vital und gesund. Sie absolvieren ihre Tests erfolgreich. Danach sind sie aber tagelang außer Gefecht gesetzt.

Die Alzheimer-Erkrankung verläuft in vier Stadien. In den ersten beiden Stadien treten Störungen im Kurzzeitgedächtnis auf. Die Symptome ähneln denen einer Bewusstseinstrübung sehr. Die Symptome im dritten Stadium, das Vergessen wichtiger Ereignisse wie Heirat, Kinder oder Beruf und der Verlust der zeitlichen und örtlichen Orientierung unterscheiden sich von den Symptomen des brain fog deutlich.

Mehr zum Thema Demenz und Alzheimer kannst du im Wir BestAger Expertenblog von Katrin Fritz nachlesen:

Fazit

Die Symptome des Brain Fog sind je nach Ursache und individuellem Krankheitsbild sehr unterschiedlich. Für die schwer und langanhaltend Betroffenen gibt es die Hoffnung auf ein geeignetes Medikament, bei Brain Fog als Wechseljahr-Beschwerde kann eine Hormon-Ersatz-Therapie helfen und bei den lebensstilbedingten Bewusstseinstrübungen kann eine Reduzierung der Alltagsbelastung helfen.

Aber mach dir nicht zu viel Sorgen, wenn dir hin und wieder ein Name oder ein Filmtitel nicht einfällt, du nicht mehr weißt, wo du den Autoschlüssel hingelegt hast. Nicht jede Gedächtnislücke ist ein Zeichen für Brain Fog oder Demenz.
Mit 50Plus ist es durchaus normal, dass solche Erinnerungslücken – immer häufiger – auftreten. Um dem vorzubeugen ist es wichtig, das Gehirn zu fordern, ihm Aufgaben zu geben: da hilft Denksport wie zum Beispiel Sudoku, eine neue Sprache lernen, der Kontakt mit anderen Menschen, geistige Herausforderung in Beruf oder Hobby.

Mehr zum Thema Gehirn-Fitness findest du in unserem Gastbeitrag von babyboomer-stories „Das Gehirn sollte nicht in Rente gehen“

Alters WG
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