Was ist der Unterschied zwischen Demenz und Alzheimer?

Was ist der Unterschied zwischen Demenz und Alzheimer?

Wir freuen uns, euch Katrin Fritz als neue Autorin auf unserem Blog Wir BestAger vorstellen zu dürfen.

Katrin ist Expertin für die Themen Älterwerden, Betreuung und Demenz bzw. Alzheimer.
Neben der Arbeit mit betroffenen Menschen und deren Angehörigen umfasst die Expertise von KatrinFritz auch die Schulung von Betreuungspersonen. Dieses Wissen und ihren Erfahrungsschatz gibt sie regelmässig in Fachvorträgen und Beratungsgesprächen an Betroffene und Betreuungspersonen weiter.

In ihrem ersten Blogbeitrag für Wir BestAger geht Katrin auf 3 Themen ein:
▶︎ Die Unterschiede zwischen Demenz und Alzheimer.
▶︎ Wie erleben Menschen mit Alzheimer sich und ihr Umfeld?
▶︎
Wann ist der „richtige“ Zeitpunkt, um in ein Pflegeheim umzuziehen (nicht nur bei Demenz)?

In späteren Beiträgen wird sie sich u.a. mit den Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten verschiedener Demenzerkrankungen, mit den Herausforderungen für Betroffene und Angehörige und mit der Prävention befassen.

Was ist der Unterschied zwischen Demenz und Alzheimer?

Es gibt nicht wirklich einen Unterschied.

Man kann sagen, Demenz ist der Titel eines Buches und Alzheimer ein Kapitel in diesem Buch.

Das Buch hat ca. 50 Kapitel, da es ca. 50 verschiedene Formen der Demenz gibt. Das Alzheimerkapitel ist das umfangreichste, weil 60-65% der Menschen mit einer Demenz weltweit von der Alzheimer-Demenz betroffen sind.

Ein Mensch mit Demenz verliert nach und nach die Gedächtnisfunktionen, was das tägliche Leben mit fortschreitender Erkrankung stark beeinflusst.

Bei der Alzheimer-Demenz entwickeln sich die Symptome langsam innerhalb 7-10 Jahren.

Wie erleben Menschen mit Alzheimer sich und ihr Umfeld?

Zu dieser Frage sind mir zwei fiktive Bilder als Vergleich bekannt, um uns ansatzweise in die Welt hineinzuversetzen.

Stell dir den bewölkten Himmel vor. Die Wolken schwirren der erkrankten Person im Kopf herum und führen zu Schwierigkeiten z.B. im Denken, Fühlen, Orientieren und Erinnern. Eine Wolke zieht vorbei und kurz zeigt sich der blaue Himmel.

Das ist der Moment, in dem wir die Person klar erleben und in dem wir als Angehörige oder auch Pflegende überrascht sind. Bis die nächste Wolke kommt und den klaren Moment wieder verdeckt.

Ein Beispiel: Eine Mutter, die im fortgeschrittenen Stadium an Alzheimer erkrankt ist, erinnert sich seit einigen Monaten nicht mehr an den Namen der Tochter. Und eines Tages kommt die Tochter wieder zu Besuch und die Mutter nennt sie beim Namen. Ein Moment, an dem die Wolken kurz Platz gemacht haben für den klaren blauen Himmel.

Einen zweiten Vergleich, der genutzt wird, ist die Situation, wenn wir viel unterwegs sind und an verschiedenen Orten übernachten. Du kennst in dieser Situation sicher den Moment, aufzuwachen und ganz kurz nicht zu wissen, wo du gerade bist. Nach ein paar Sekunden finden wir die Orientierung wieder.
Eine Person mit Alzheimer findet die Orientierung nicht innerhalb von Sekunden wieder, sondern erlebt dieses Gefühl der Unsicherheit oft und immer wieder.

Wir haben nicht die Fähigkeit, die Wolken an die Seite zu schieben und den blauen Himmel frei zu machen.
Wir können verstehen, wie sich Menschen mit Alzheimer fühlen und ihnen mit Respekt, Verständnis, Geduld und Einfühlungsvermögen begegnen. Das gibt ihnen Sicherheit und ist eine elementare Voraussetzung für ein würdiges und zufriedenes Leben trotz Alzheimer.

Demenz

Wann ist der "richtige" Zeitpunkt, um in ein Pflegeheim umzuziehen (nicht nur bei Demenz)?

Für diese komplexe, schwierige und auch emotionale Entscheidung gibt es keine allgemein gültige Antwort oder Empfehlung.

Es geht um Lebensqualität und Würde für beide Seiten, wenn pflegende Angehörige die Betreuung und Pflege zuhause nicht mehr leisten können (oder wollen) und eine Person mit Demenz im Pflegeheim vielleicht sogar besser aufgehoben ist.

Ich habe Ihnen auf einem Faktenblatt eine Auswahl von 13 Tipps zusammen gestellt, wenn die individuellen Rahmenbedingungen die Suche nach einem Pflegeheim unumgänglich machen.

 

▶︎ Achten Sie auf räumliche Nähe, damit Sie so oft wie möglich zu Besuch gehen können.
▶︎ Besuchen Sie Pflegeheime, die in Frage kommen unangekündigt und gehen Sie in der Cafeteria einen Kaffee trinken. Beobachten Sie die Stimmung im Haus und lassen Sie es auf sich wirken.
▶︎ Wie riecht es im Heim?
▶︎ Stellen Sie sich vor, Sie müssten zeitweise selbst in diesem Heim leben. Wäre das vorstellbar?

Katrin Fritz
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