selbstständig mit über 50

Selbstständig mit über 50

Für den Schritt in die Selbstständigkeit reicht die Volljährigkeit aus. Diese Hürde haben wir alle locker genommen. Ein Höchstalter gibt es nicht.

Welche Gründe hast du, dich mit über 50 selbstständig zu machen? Möchtest du dein eigener Chef sein oder in deinem Beruf in der Pension selbstständig weiterarbeiten? Wie kannst du erfolgreich ein Unternehmen gründen, das auch Gewinn erwirtschaftet.

Möchtest du gründen während du noch angestellt bist? Du kannst dein Unternehmen auch nebenberuflich Gründen. So kannst du testen, wie gut deine Geschäftsidee ankommt. Die gute Planung deiner Selbstständigkeit ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Manchmal ist es auch die richtige Idee zur richtigen Zeit, die Entdeckung einer Marktlücke.

Selbstständig mit über 50: das ist heutzutage keine Seltenheit mehr. Es ist nie zu spät, etwas Neues zu tun.

INHALTSVERZEICHNIS

Selbständig mit über 50 - die Geschäftsidee

Was kannst du gut? Möchtest du dich in deinem Beruf selbstständig machen oder möchtest du dein Hobby zum Beruf machen? Branchenkenntnisse sind eine gute Voraussetzung, um ein eigenes Business zu starten. Hast du eine innovative Idee von deren Erfolg du überzeugt bist? Möchtest du mit deiner Geschäftsidee ein bestehendes Problem lösen und hast eine Idee wie du das tun kannst?

Oder möchtest du etwas machen was schon viele andere machen, z.B. ein Café eröffnen? Was unterscheidet deine Idee von bereits bestehenden Unternehmen? Möchtest du dich an einem Franchise-Geschäftskonzept beteiligen? Die Geschäftsidee ist die Basis deines Erfolgs.
Wie komme ich von der Idee zu einem Unternehmen?

Kaffee gründen
gründen Ü50

Von der Idee zum passenden Geschäftsmodell

Formuliere deine Geschäftsidee konkret. Welche Probleme löst sie? Welches Alleinstellungsmerkmal hat sie? Welche Mitbewerber hast du?

Möchtest du dein Geschäftskonzept allein entwickeln oder auf bereits bestehende Konzepte zurückgreifen? Bestehende Geschäftskonzepte findest du bei Franchisegebern. Du übernimmst eine bestehende Marke für dein Unternehmen, das du selbstständig führst.

Ist deine Idee wirtschaftlich tragfähig? Sprich mit Familie, Freunden, Bekannten anderen Gründern und berücksichtige ihre Argumente bei deinen nächsten Schritten: was sagen sie zu selbstständig mit über 50?

Bin ich ein Unternehmertyp?

Du bist bereit, immer wieder selbstständig Neues zu lernen, hast Durchhaltevermögen, Ausdauer und Geduld. Du verfolgst deine Geschäftsidee mit Leidenschaft und bist bereit für den Erfolg deines Unternehmens auf andere Dinge zu verzichten.

Eine Unternehmensgründung bedeutet Stress. Du hast ein hohes Verantwortungsbewusstsein, bist stark belastbar und emotional stabil. Selbstständigkeit bedeutet immer auch die Bereitschaft ein Risiko einzugehen. Je mehr du von der Branche und kaufmännischen Vorgängen verstehst, umso besser kannst du die Situation deines Unternehmens einschätzen.

Als Menschen Ü50 bringen wir viel Lebens- und Berufserfahrung in unser Unternehmen ein, gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Gründung. Oft ist die Geschäftsidee schon lange gereift, der richtige Zeitpunkt ist gekommen. Jetzt ist es Zeit konkret zu werden.

senior entrepreneur

Einen Businessplan erstellen

Manche Gründer sind von Ihrer Idee so überzeugt, dass sie vor der Gründung nicht an einen Businessplan denken. Er ist jedoch das A und O einer erfolgreichen Gründung und auch die Voraussetzung für einen Kredit oder eine Förderung.

Im Businessplan wird für Geldgeber, Partner und andere klar beschrieben wie dein Unternehmen aussehen soll. Gründest du dein Unternehmen allein oder mit einem Team? Wer bringt welche Fähigkeiten mit und welches Ziel möchtest du mit deinem Unternehmen erreichen? Wer sind deine Kunden und welche Bedürfnisse haben sie? Beschreib deine Geschäftsidee genau und erkläre welchen Nutzen deine Kunden von dem Produkt oder deiner Dienstleistung haben. Wie groß ist der Markt für dein Unternehmen und welche Mitbewerber sind dort schon aktiv? Wie groß ist deine Konkurrenz? Welches Alleinstellungsmerkmal (USP = Unique Selling Proposition) hat dein Unternehmen? Wie kannst du dich im Markt positionieren? Wie kannst du Kunden gewinnen und an dich binden?

Beschreibe dein Unternehmen. Planst du mit Mitarbeitern oder bewältigst du alle Aufgaben alleine? Stell einen Finanzplan auf. Plane Umsatz, Kosten, Gründungskosten und Investitionen ein. Welche Finanzmittel hast du und was musst du fremd finanzieren? Mach SWOT-Analyse (Strengths-Weakness-Opportunities-Threats). Analysiere die Stärken und Schwächen deines geplanten Unternehmens und erfasse die Chancen und Risiken deiner Geschäftsidee. Leg die Meilensteine fest, die du bei der Gründung zu einem bestimmten Zeitpunkt erreicht haben willst.

businessplan

Namen und Logo finden

Wie soll dein Unternehmen heißen? Gründest du ein Einzelunternehmen besteht dein Unternehmensname aus Vor- und Zunamen. Lässt du dein Unternehmen ins Firmenbuch eintragen, kannst du eine Personen-, Sach- oder Fantasiefirma eintragen lassen, deine Firma erhält dann, je nach Gesellschaftsform, den Zusatz e.U (eingetragener Unternehmer), OG (offene Gesellschaft), KG (Kommanditgesellschaft) oder GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung).

Dein Firmenname muss Unterscheidungskraft zu anderen Unternehmen besitzen, er muss dein Unternehmen genau bezeichnen und er darf nicht irreführend sein.

Gleich wichtig wie ein treffender Firmenname ist dein Logo. Dein Logo macht dein Unternehmen wiedererkennbar. Kunden erkennen auf einen Blick deine Firmenphilosophie.

Welche Form, welche Farbe und welcher Schrifttyp deines Logos passen zu deinem Unternehmen? Dein Logo soll unverwechselbar sein und einen hohen Wiedererkennungswert haben. Dein Logo ist dein Aushängeschild. Es muss auf einen Blick erfassbar sein, klare Formen und Farben haben. Ist es einfach und schlicht gehalten, kann es schnell erfasst und auch auf verschiedene Größen skaliert werden. Gestalte dein Logo selbst. Wenn du dir das nicht zutraust, hol dir Unterstützung von einem Designprofi, mach einen Wettbewerb zur Logo-Erstellung oder hole dir Ideen von Logo-Creating-Tools im Internet (einfach und gut ist zB CANVA). Ein Designprofi kann teuer werden. Wichtig: lass dir die Rechte an deinem Logo übertragen.

Dein Logo mit zB einem Slogan oder Namen ergeben deine Marke. Du solltest unbedingt überprüfen, ob es deine Marke nicht schon gibt und sie bei positivem Ergebnis registrieren lassen: https://euipo.europa.eu/ohimportal/de/search-availability

Website aufsetzen

Dein Firmenname steht fest, dein Logo ist fertig. Jetzt fehlt noch die Website.

Als erstes brauchst du eine Domain, deinen einmaligen Namen für deine Website. Er besteht aus einem Begriff und einer Domainendung, in Österreich meistens .at, oft auch .org. oder .com. Es gibt verschiedene Domainanbieter. Bei ihnen kannst du prüfen, ob deine Wunschdomain noch frei ist. Achte darauf, dass der Anbieter ein gutes Service anbietet, du wirst es bestimmt immer mal brauchen.
Hast du dich für eine Domain entschieden, brauchst du ein Tool zum Erstellen deiner Website.

Bevor du mit dem Aufsetzen der Website beginnst, sammle alle Informationen, die du auf der Website veröffentlichen willst. Überlege dir ein Konzept, sortiere deine Ideen in einem Mindmap. So kannst du abschätzen welche Website du brauchst. Die einfachste Website, der Onepager, besteht aus der Homepage auf der deine Kunden alle Informationen über dich, deine Leistungen und die Kontaktdaten finden sowie das Impressum und die Datenschutzerklärung.

Möchtest du Unterseiten verwenden, wird aus deiner Homepage eine Website. Außer der ersten Seite, der Homepage, werden Unterseiten angelegt, auf denen du dich vorstellen, Bildergalerien, Referenzen oder Formulare einbauen kannst. Willst du online Kunden gewinnen, ist die einfache Website der Einstieg.

Noch weiter geht die komplexere Website. Sie hat noch mehr Unterseiten, vielleicht auch eine Kommentarfunktion, einen Mitgliederbereich oder ein Forum. Sie kann eine Newsletter Funktion enthalten und man kann mit Blogs arbeiten.

Wenn du weißt, was deine Website können soll, brauchst du ein Tool mit dem du deine Website erstellt. Am leichtesten kannst du deine Website mit einem Homepage-Baukasten erstellen. Im Baukasten werden Designs, Hosting, Domain und Support über einen Anbieter verwaltet.

Gewerbe anmelden

Bevor du mit deinem Unternehmen starten kannst, musst du dein Gewerbe anmelden. Du musst volljährig sein, darfst keine Straftaten begangen haben und EU-Statsbürger:in sein oder einen gültigen österreichischen Aufenthaltstitel haben. Für einige Gewerbe brauchst du einen Befähigungsnachweis. Sie sind in §94 der Gewerbeordnung aufgeführt.

Ein Einzelunternehmen ist schnell und einfach gegründet. Du meldest dein Gewerbe beim Magistrat bzw. der Bezirkshauptmannschaft, der Sozialversicherung und beim Finanzamt an. Das funktioniert schon gut online.

Möchtest du ein eingetragenes Unternehmen, eine GmbH, eine Kommanditgesellschaft oder eine Offene Gesellschaft gründen, sind außerdem ein Firmenbucheintrag erforderlich und es ist eine Förderung nach dem NeuFöG möglich. Die Eintragung deines Unternehmens ins Firmenbuch hat den Vorteil, dass in deiner Gemeinde kein anderes Unternehmen dieselbe oder eine verwechslungsfähige Firma in das Firmenbuch eingetragen werden kann.

Dasselbe gilt natürlich auch für dein Unternehmen. Bevor du dich für einen Namen entscheidest, musst du selbst prüfen, ob es eine Verwechslungsgefahr mit einem anderen Unternehmen gibt.

Fazit - Selbstständig mit über 50

Du hast dein Unternehmen gegründet, deine Geschäftsidee ist gut, dein Businessplan ermutigend, die formalen Anforderungen sind erfüllt. Deine Website ist gelungen und du bist bereit für die nächsten Schritte. Deiner Selbstständigkeit mit über 50 steht nichts mehr im Wege.

Jetzt geht die Arbeit richtig los: Geschäftskonto eröffnen, Marketing starten, Förderungen beantragen und vielleicht sogar Personal einstellen. Atme tief durch und leg los. Bei guter Vorbereitung sind jetzt deine Energie, Freude und Optimismus gefragt. An zwei Dinge solltest du nach der Gründung unbedingt denken: Du brauchst auch Zeit für dich, um deine Akkus aufzuladen. Bau dir ein professionelles Netzwerk auf. Zusammen kannst du mehr erreichen als allein.

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Anne Böhm
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