Mit Frühlingsbeginn steigt die Lust auf Bewegung in der freien Natur. Radfahren steht auch dieses Jahr wieder ganz oben auf der Beliebtheitsskala. Doch vor der ersten Ausfahrt nach der Winterpause sollte jeder Pedalritter seinen Drahtesel gezielt durchchecken.
Wir haben ein paar Tipps für dich persönlich und dein Fahrrad zum richtigen Start in die Fahrradsaison 2023 zusammengestellt.
INHALTSVERZECIHNIS
Reinigung & Pflege
Damit das Radfahren 2023 zu einem gelungenen Start in die Saison wird empfiehlt es sich, das Rad vorweg einmal gründlich zu reinigen und vom Sand und Staub zu befreien. Das ist wichtig, denn nur bei einem sauberen Fahrrad erkennst du rasch kleinere Beschädigungen und Defekte.
Ebenso darf auf die Pflege des Fahrrads und seiner Teile nicht vergessen werden: bewegliche Teile des Rades solltest du einfetten und die Fahrradkette gut ölen. Dazu einfach ein geeignetes Schmieröl in alle Gelenke tropfen, damit verhinderst du die Rostbildung weitestgehend. Nun sind die sogenannten „4 Bs“ der Fahrradkunde an der Reihe.
B1 die Bremsen
Die Funktionstüchtigkeit der Bremsen solltest du vor der ersten Fahrt unbedingt kontrollieren und gegebenenfalls neu eingestellen. Sind die Bremsbeläge abgefahren, müssen diese ausgetauscht werden, damit eine sichere Fahrt möglich ist.
B2 die Bereifung
Nach dem Winter kann es vorkommen, dass die Schläuche und Reifen spröde geworden sind – diese solltest du dann unbedingt vor der ersten Ausfahrt tauschen. So können Reifenplatzer vermieden werden. Ist das Rad lange gestanden, haben die Räder zumeist an Luft verloren. Deshalb gilt: Reifendruck kontrollieren und aufpumpen.
B3 die Beleuchtung
Die Beleuchtung des Fahrrads sollte regelmäßig getestet werden, besonders aber nach einer längeren Pause. Da ist es besonders wichtig, auch die Kabel und Verbindungen zu überprüfen und nicht funktionierende Glühbirnen auszutauschen. Gesetzlich vorgeschrieben sind ein weißes Vorderlicht, ein rotes Rücklicht, vorne ein weißer und hinten ein roter Reflektor, an den Pedalen gelbe Reflektoren, in den Laufrädern gelbe oder weiße Katzenaugen, Reflektorsticks oder in der Bereifung integrierte Reflektoren. So gehst du auf Nummer Sicher, in der Dämmerung gesehen zu werden.
B4 die Bekleidung
Auch wenn im Frühjahr die Tage wieder länger werden, ist es wichtig, im Straßenverkehr von den anderen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern rechtzeitig wahrgenommen zu werden. Bei schlechter Sicht kann helle und reflektierende Kleidung helfen, früher erkannt zu werden.
Alle „4B“- Punkte gelten natürlich auch für E-Bikes. Hier solltest du noch die Wartung des Akkus in Betracht ziehen. In der Winterpause muss der Akku des Öfteren aufgeladen werden, in jedem Falle aber vor der ersten Rad-Ausfahrt. Willst du auf Nummer sicher gehen, kannst du dein Fahrrad natürlich auch zum professionellen Radservice bringen. Auch bei ARBÖ und ÖAMTC gibt es Profis, die dein Rad durchchecken.
Apropos Autofahrerclub: unter https://www.oeamtc.at/aux/radgeber/2023/ bietet der ÖAMTC seinen Mitgliedern und allen Interessierten einen 48-seitigen „Radgeber“ zum Download an, der so ziemlich alle Themenbereiche – rund um’s Fahrrad – abdeckt.
Service vom Profi - Kosten-Check zahlt sich aus
Die Marktforschungsabteilung der Arbeiterkammer Steiermark hat zwischen Mitte Februar und Mitte März 2023 bei insgesamt 31 Betrieben, 11 davon in Graz, einen Preis- und Leistungscheck zum Thema Fahrradservice vorgenommen. Ein vorheriger Kosten-Check zahlt sich sicher aus, damit das Radfahren 2023 zu einem gelungenen Start in die Saison wird. Die Teuerung hat im Vergleich zum Vorjahr bei Anbietern eines professionellen Radservices leider auch nicht Halt gemacht:
Das kleine Service
umfasst in der Regel die Überprüfung der Lichtanlage und des Reifendrucks, Einstellung der Bremsen und der Gang-Schaltung. Ebenso werden Lenker und Getriebe eingestellt.
Für dieses Paket haben die Preise um knapp 15 Prozent zugelegt und liegen aktuell zwischen 25 und 80 Euro.
Das große Service
bei ihm werden zusätzlich Vorder- und Hinterrad zentriert, Getriebe und Naben gewartet, die Lager gereinigt, die Schrauben nachgezogen, alle Verschleißteile überprüft und die Bremsen entlüftet.
Die Preisspanne liegt hierfür zwischen 39 und 140 Euro – und ist damit um knapp 10 Prozent teurer als in der Radsaison 2022.
Die reine Arbeitsstunde legte im Schnitt um mehr als 11 Prozent zu und kostet zwischen 50 und 85 Euro. Die Kosten für etwaige Ersatzteile sind in den „Services“ natürlich nicht enthalten und müssen extra berappt werden.
Das E-Bike Service
Die Preisspanne bei einem E-Bike-Service liegt zwischen 29 und 120 Euro.
Wichtig ist hier, ob das Software-Update im Preis inbegriffen ist. Ein Update allein kostet nämlich zwischen 15 und 40 Euro.
Zusatztipp
Für bestimmte Arbeiten verrechnen viele Werkstätten fixe Reparatur-Sätze.
🔧 5 bis 25 Euro kostet eine Mantel- und Schlauchmontage
🔧 für einen Kettenwechsel musst du zwischen 10 und 18 Euro ablegen
🔧 die Montage eines Kindersitzes kostet ab 7 bis 32 Euro
🔧 oder die eines Gepäckträgers zwischen 6 und 32 Euro.
In jedem Falle solltest du beim Radservice-Anbieter den Leistungsumfang genau hinterfragen; die Angebote und Preise zu vergleichen, zahlt sich sicher aus.
Radfahren 2023 - Investiere in Radzubehör
Ein Fahrrad alleine ist sprichwörtlich nur die halbe Miete. Damit du eine sichere und gemütliche Radtour machen kannst, zahlt es sich aus, noch ein paar Euro in Zubehör zu investieren. Brille, Radhose, Handschuhe und Helm sind heute ein absolutes „must“. Coole neue Gadget sind aber oft auch sehr hilfreich beim Radfahren 2023.
▶︎ Brille: sie schützt deine Augen vor Zugluft, Insekten, blendendes Sonnenlicht und UV-Strahlung
▶︎ gepolsterte Radhose: erhöht den Sitzkomfort und ist vor allem bei längeren Radstrecken von Vorteil
▶︎ Handschuhe: vermeiden Blasen auf den Händen, verleihen besseren Halt
▶︎ Helm: in Österreich gibt es keine Helmpflicht, leistet jedoch im Notfall lebensrettende Dienste und ist daher mehr als empfehlenswert, denn „wer Köpfchen hat, sollte es auch schützen“.
▶︎ Fahrradreparaturset: das Notfallset beinhaltet neben passenden Dreh- und Schraubschlüsseln auch Flickzeug und eine Luftpumpe
▶︎ Smartphone-Halter: damit du dein Handy/Navigator jederzeit griffbereit hast
▶︎ Fahrradtasche Sixpack: nur so kannst du ausreichend Getränke und Snacks befördern
Diebstahlschutz
2021 wurden in Österreich über 17.600 Fahrraddiebstähle bei der Polizei zur Anzeige gebracht, in Deutschland sind es gar 1000! Fahrräder pro Tag, die „ausgeborgt“ oder definitiv gestohlen werden. Damit du auf deinen Radtouren keine böse Überraschung erfährst, ist ein gutes Fahrrad-Schloss wärmstes zu empfehlen. Ein Bügelschloss in typischer U-Form aus speziell gehärtetem Stahl bietet hohe Sicherheit. Sie werden von Polizei und Versicherungen empfohlen. Im Vergleich zu den anderen Schlosstypen sind Bügelschlösser aufgrund ihrer starren Bauweise weniger flexibel in der Handhabung.
Neben Bügelschlössern sind Kettenschlösser die sicherste Variante dein Fahrrad vor Diebstahl zu schützen. Sie sind in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich: entweder mit freiliegender Kette, umkleidet mit widerstandsfähigem Gewebe. Sie bieten ein hohes Maß an Sicherheit sowie gute Schnittresistenz.
Einen hundertprozentigen Diebstahlschutz gibt es jedoch nicht. Kein Schloss ist unknackbar, doch ein gutes Schloss sorgt dafür, dass Diebe länger brauchen und professionelles Werkzeug benötigen.
Teilediebstahl ist durch geeignete Vorkehrungen vermeidbar, wie Inbus-Schrauben oder Spezialadapter statt Schnellspanner für die Laufrad- und Sattelbefestigung.
Fahrtechnik und Tempo
Um beim Radfahren Spaß zu haben solltest du vor allem auf deine Fahrtechnik achten. Ein klassischer Fehler beim Radfahren ist, dass die Pedale mit dem Mittelfuß statt mit dem Fußballen getreten werden. Wähle beim Radfahren den sogenannten „spinning Stil“, ein rundes, gleichmäßiges Treten. Das bedeutet eine regelmäßige Kraftausübung aus dem Fußgelenk. Diese Bewegung spart Kraft, fördert die Durchblutung und vermeidet Knieschmerzen. Nebenbei solltest du auf die richtige Trittfrequenz achten. Es werden zwischen 60-90 Umdrehungen pro Minute empfohlen.
Generell gilt beim Radfahren 2023: Überanstrenge dich nicht. Schalte lieber einen Gang zurück – quäle dich nicht. Mache Pausen und schiebe das Fahrrad auch mal, wenn der Weg allzu anstrengend wird. Trotz allem kann es während oder nach einer Fahrradtour zu Gelenk-, Muskel- oder Rückenschmerzen kommen. Entzündungshemmende Präparate aus der Apotheke können dir dabei helfen. Bist du Anfänger, dann kann dir ein Pulsmesser die notwendige Kontrolle bieten: der Puls sollte 140 nicht übersteigen – eher darunter liegen.
Falls du aber ein trainierter und sehr sportlicher Radfahrer bist und auch im Winter nicht aus dem Sattel steigen willst, kann ich dir Teneriffa als herausforderndes Eldorado empfehlen.
Ausreichend trinken - richtige Ernährung
Gerade zum Start in die neue Radsaison solltest du auf die ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit achten. Du verlierst durchs Schwitzen bei einer Stunde Radfahren ca. ein bis zwei Liter Wasser. Schon ein Flüssigkeitsverlust von zwei Prozent des Körpergewichts vermindert deine Leistungsfähigkeit. Darum solltest du auch alle 15-30 Minuten etwa 150-200 Milliliter Flüssigkeit zu dir nehmen. Besonders zu empfehlen sind Wasser, leicht prickelndes Mineralwasser, Sportgetränke wie Elektrolytgetränke und selbst zubereitete, verdünnte Fruchtsäfte.
Neben dem Trinken sorgt auch ein kleiner Snack zwischendurch für neue Energie. Während einer Radtour verbraucht der Körper Energie. Um den Energiespeicher wieder zu füllen wird die Energie der Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße aus der Nahrung genutzt. Die schnellste Energiequelle stellen die Kohlenhydrate dar, welche vor allem bei einem schnellen Tempo schnell verbraucht werden. Liegt die Dauer einer Radtour unter einer Stunde, brauchst i.d.R. keine Essensvorräte einpacken. Planst du einen längeren Radausflug, solltest du auf jeden Falls leichte und gesunde Snacks einpacken. Ideal sind Obst, Reis, Gemüse, Müsli ohne Zucker und Vollkornprodukte. Beim Obst bieten sich Bananen und Weintrauben an, weil sie mehr Energie als andere Obstsorten liefern. Empfehlenswert sind zusätzlich zum Obst auch Vollkornkekse, Nüsse, Trockenfürchte, Linsen und Grünkern. Neben Schokolade und Gummibärchen sollte vor allem auf fettige Nahrung verzichtet werden. Deshalb lieber zu Obst und Rohkost greifen.
Fazit: Wer die Service-Tipps für Drahtesel und Empfehlungen zur persönlichen Performance beherzigt, für den wird Radfahren 2023 mit Sicherheit ein riesen Spaß.
Quellen:
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https://stmk.arbeiterkammer.at/service/presse/Fahrrad-Service_im_Preis-Check.html
https://www.pd-f.de/2023/02/23/von-kopf-bis-fahrrad-auf-nummer-sicher_17921
https://www.acv.de/ratgeber/fahrrad/sicherheit/fahrradschloss-kaufberatung
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/317329/umfrage/fahrrad-diebstaehle-in-oesterreich/
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