Darm und Psyche

Darm und Psyche

Es ist faszinierend, wie stark die Psyche auf den Darm Einfluss nehmen kann. Schon seit längerer Zeit ist bekannt, dass es einen deutlichen Zusammenhang zwischen psychischen Belastungen und Darmbeschwerden gibt.

Dabei geht es nicht nur um das bekannte Phänomen des nervösen Magens vor wichtigen Ereignissen. Nein, es gibt tatsächlich eine ganze Reihe von Erkrankungen, bei denen die Psyche maßgeblich an der Entstehung beteiligt ist.

Bisher weniger bekannt ist, dass der Darm unsere Stimmung massiv beeinflussen kann. Denken, Gefühle und psychische Leistungskraft sind abhängig von der Vitalität unseres größten Organs.

Darm und Psyche beeinflussen sich gegenseitig.

INHALTSVERZEICHNIS

Allgegenwärtiger Stress

Stress und Ängste sind in unserer heutigen Gesellschaft allgegenwärtig und werden oft als unvermeidbare Teile des modernen Lebens angesehen. Viele Menschen haben Schwierigkeiten, stressige Situationen zu bewältigen und leiden unter Angstzuständen und depressiver Stimmung. Was viele nicht wissen: es gibt eine enge Verbindung zwischen unserem Darm und unserem Gehirn. Wie wir ihn pflegen und was wir essen, kann einen erheblichen Einfluss auf unsere psychische Gesundheit haben.

Umgekehrt spielen unsere psychische Verfassung, unsere Gedanken und unsere Einstellung zum Leben, eine große Rolle bei unserer körperlichen Gesundheit.

Wenn auch Sie sich manchmal ängstlich oder antriebslos fühlen oder schlecht schlafen, gehören Sie zur der Hälfte der Erwachsenen, die das aus eigener Erfahrung kennen.

darmbeschwerden

Wunderwerk Darm mit vielfältigen Aufgaben

Unser Darm ist ein ca. 8 Meter langer Schlauch und das größte Organ unseres Körpers. Durch seine zahlreichen Ausstülpungen nach innen, hat er eine Oberfläche von ungefähr 300m2, das entspricht in etwa der Größe eines Tennisplatzes.

In ihm leben 10 Billionen Bakterien, deren Gewicht ca. 1 kg ausmacht.

Ihre DNA macht mehr als die Hälfte der in unserem Körper vorhandenen DNA aus. Wir tun also gut daran, uns mit diesen unseren Mitbewohnern gut zu stellen.

Welche Jobs hat unser Darm Tag für Tag zu erledigen?

▶︎ Verdauung – der Darm ist für die Verdauung der Nahrung verantwortlich. Nur ein gesunder Darm kann Nährstoffe aus der Nahrung aufspalten und weitertransportieren.

▶︎ Absorption – auch Wasser, Vitamine und Mineralien werden aufgenommen.

▶︎ Ausscheidung – unverdaute Nahrungsreste und Abfallprodukte werden ausgeschieden und der Körper von Giftstoffen befreit.

▶︎ Immunsystem – 70% aller Immunzellen haben hier ihren Sitz.

▶︎ Hormonproduktion – bis zu 30 verschiedene Hormone werden direkt im Darm gebildet. Serotonin, Dopamin und Melatonin sind besonders wichtig für unser Wohlbefinden.

▶︎ Signale ans Gehirn – 90% der Informationswege sind vom Darm zum Gehirn und nur 10% vom Gehirn zum Darm. Die Verbindung ist der Vagusnerv. Denken, Emotionen und psychische Leistungskraft stehen unter dem Einfluss des Verdauungstraktes.

darm und ernährung

Aber nicht nur feste Stoffe muss unser Darm verarbeiten, auch alles das, was wir auf der psychischen Ebene verdrängen, landet in der unteren Etage.

Gefühle und Gedanken werden hinuntergeschluckt, statt gezeigt und ausgedrückt.

Nicht loslassen können oder nicht empfangen können, der Umgang mit Geld, und das Leben nicht mehr verdauen können, weil sich die Umstände plötzlich geändert haben (z.B. die plötzliche Leere in der Pension) – alle diese Themen sind eng mit dem Darm verknüpft.

Darm und Psyche: Mikrobiom und Stimmung

Das, was wir vor kurzem noch Darmflora genannt haben, heißt jetzt Mikrobiom. Es ist die Gesamtheit aller Mikroorganismen im Ökoraum Darm. Es spielt eine wichtige Rolle für unsere Gesundheit und Wohlbefinden.

Von seinem Funktionieren hängt die Verdauung von Nahrungsmitteln und die Produktion von Vitaminen und Aminosäuren ab. Es wehrt Keime ab, hat Einfluss auf unser Gewicht, auf die Entstehung von Krankheiten (Diabetes, Reizdarm) und psychische Störungen.

Seit einiger Zeit ist bekannt, dass der Darm auch einen Einfluss auf unsere Stimmung und unser Verhalten hat. Denn im Darm werden zahllose neuroaktive Substanzen produziert, darunter auch das „Glückshormon“ Serotonin. In Studien konnte gezeigt werden, dass das Mikrobiom im Darm einen Einfluss auf die Stimmungslage hat, und dass bestimmte Bakterienstämme mit Depressionen oder Angststörungen in Verbindung gebracht werden können.

Mikrobiom
depression

Chronischer Stress, falsche Ernährung und Medikamente zerstören ein gesundes Mikrobiom. Der Darm entzündet sich. Für die Heilung der Entzündung verwendet der Körper Tryptophan. Dieser Botenstoff wird aber auch für die Bildung des Glückshormons Serotonin benötigt. Die Bildung von Serotonin wird eingeschränkt, was wiederum bedeutet, dass das Stresshormon Cortisol den Körper überschwemmen kann.

Einer der häufigsten Erkrankungen, die durch Darmprobleme ausgelöst wird, sind Depressionen. Studien bestätigen, dass das Mikrobiom einen signifikanten Einfluss auf unsere geistige Gesundheit hat. Eine Studie ergab, dass Menschen mit einer Depression über ein ungesünderes Mikrobiom verfügen, während bei Menschen mit einer positiven Stimmung das Mikrobiom ausgeglichen und intakt ist.

Was liegt also näher, als für ein gesundes Mikrobiom im Darm zu sorgen?

Emotionen und Darmgesundheit

Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass unser Verdauungstrakt von einem Netzwerk von Nervenzellen, dem sogenannten Enterischen Nervensystem, kontrolliert wird. Dieses System wird auch oft als „zweites Gehirn“ bezeichnet, da es ähnliche Funktionen wie unser zentrales Nervensystem ausführt.

Es reguliert die Kontraktionen des Darmmuskels, die Sekretion von Verdauungssäften und die Aufnahme von Nährstoffen – all das, was notwendig ist, um eine optimale Verdauung zu gewährleisten.

Doch unser Enterisches Nervensystem ist nicht nur unabhängig von unserem zentralen Nervensystem, sondern wird auch durch unsere Emotionen und Gedanken beeinflusst. Wenn wir gestresst oder angespannt sind, schüttet unser Körper Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol aus. Diese Hormone beeinflussen nicht nur unsere Atmung, Herzfrequenz und Muskelspannung, sondern auch die Kontraktionen des Darmmuskels.

Wir haben dann oft das Gefühl, dass unser Magen-Darm-Trakt verrückt spielt.

Zu Recht! Durch die erhöhte Aktivität des Darms wandert die Nahrung schneller durch den Darm und verursacht Probleme wie Durchfall oder auch das Gegenteil, Verstopfung.

Darüber hinaus haben wissenschaftliche Studien gezeigt, dass unsere Einstellung und Überzeugungen auch Auswirkungen auf unsere Verdauung haben können. Zum Beispiel haben Menschen, die glauben, dass ihr Darm empfindlich ist und Verdauungsprobleme hervorrufen kann (sogenannte hypochondrische Patienten), häufiger Verdauungsstörungen als Menschen, die sich nicht übermäßig auf ihren Darm konzentrieren. Es ist also klar, dass die Psyche eine große Rolle in der Gesundheit und Funktionalität unseres Verdauungstrakts spielt.

darm

Vitaler Darm – vitale Psyche und personalisierte Ernährung

Es gibt viele Dinge, die wir tun können, um unser Verdauungssystem und unsere Psyche in Einklang zu bringen. Egal in welchem Alter wir damit starten – Hauptsache wir starten.
Fakt ist, dass wir Menschen immer älter werden. Rudolf Steiner, Begründer der Anthroposophie, meinte ohnehin, dass wir erst mit 64 Jahren erwachsen sind.

Unterstützen wir unseren Körper mit der passenden Ernährung und hochwertigen Supplements, damit unsere Vitalität erhalten wird. Im besten Fall erreichen wir sogar ein „reverse aging“. Hier sind Möglichkeiten, die ganz einfach umzusetzen sind:

gesunde ernährung
bewegung im alter

▶︎ Eine Möglichkeit ist, unsere Ernährungsgewohnheiten zu ändern. Nahrungsmittel, die reich an Zucker und Fett sind vermeiden und durch Obst und Gemüse ersetzen sind gängige Empfehlungen. Lies mehr über gesunde Ernährung 50plus im Blog.

▶︎ Wir können noch einen Schritt weiter gehen und mit Hilfe einer DNA-Analyse Empfehlungen für Lebensmittel holen, die genau auf unseren Stoffwechsel abgestimmt sind. Diese Umstellung ist der 1. und wichtigste Schritt zu einer nachhaltigen Änderung des Lebensstils. Begleitend dazu, gibt es viele Nahrungsergänzungen, wie z. B. Trinkmoor oder Probiotika, die das Mikrobiom unterstützen.

▶︎ Regelmäßige Bewegung fördert eine gesunde Verdauung und baut Stress ab. Auch darüber geben unsere Gene Auskunft. Welcher Sport ist der passende für uns, Kraft oder Ausdauer, wie oft sollen wir ihn pro Woche machen und wie lange.

Wir vermeiden „trial and error“ und damit das Risiko die Lust zu verlieren, weil wir keine Veränderung bemerken.

Fazit Darm und Psyche

Darm und Psyche sind miteinander verbunden und haben einen tiefgreifenden Einfluss auf unser geistiges und emotionales Wohlbefinden. Es ist klar, dass eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und Stressmanagementtechniken dazu beitragen können, das Gleichgewicht zwischen dem Darm und dem Gehirn zu erhalten.

Es ist Zeit, dass wir wieder beginnen uns Menschen als Ganzheit zu betrachten. Wir sind Körper – Geist – Seele Wesen und jede Ebene erfordert unsere Achtsamkeit.

harmonie geist seele körper
Mag. Eva Spitzauer-Benedikt
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