Im Interview mit Ursula Gaisa, Gründerin des Blogs immerschick.de, erfährst du, wie Mode, Naturkosmetik und Reisen auch im besten Alter nachhaltig gestaltet werden können.
Ursula teilt ihre Erfahrungen über Slow Fashion, umweltfreundliche Kosmetik und gibt Einblicke, wie sie ihre Arbeit über den Ruhestand hinaus plant – immer im Einklang mit der Natur.
Fotocredit Cover: Dietmar Grün
Liebe Ursula, bitte stelle dich und deinen Werdegang kurz vor
Ich bin Ursula Gaisa, 56 Jahre alt und Journalistin und Redakteurin.
Nach meinem Magisterstudium habe ich verschiedene Praktika im Zeitungsbereich absolviert und als Redaktionsassistentin in einem Musikverlag beruflich angefangen. Jetzt bin ich Chefin vom Dienst in Deutschlands auflagenstärkster Musikfachzeitung.
Nebenbei habe ich als Musikkabarettistin, Autorin und Bloggerin gearbeitet, bis ich vor ein paar Jahren mein Blogzine immerschick.de gegründet habe.
Ich lebe mit meinem Sohn und meinem Mann im oberpfälzischen Regensburg. Reise für mein Leben gern, lese viel und liebe Mode, Tiere und die Natur.
Du betreibst den Blog „immerschick“: was genau steckt dahinter, was war deine Motivation für die Gründung, wann hast du gestartet?
Ich wollte meine Interessen Mode, Naturkosmetik, Reisen, Frauengesundheit, Literatur und vegetarische Rezepte unter einen Hut bringen. Deshalb habe ich 2019 mein eigenes Online-Magazin immerschick.de gegründet. Es ist kein rein persönlicher Blog, sondern hier gibt es Interviews mit anderen Frauen, auch Beiträge von Mitarbeiterinnen werden hier veröffentlicht. Deshalb nenne ich es ein ü50 Blogzine.
Die Kategorien sind also selbsterklärend immerschick (Mode & Beauty), immerunterwegs (Reisen, Hotels, Kulinarik), immerkreativ (Bücher, Filme, Kunst & Kultur), immerlecker (vegetarische und vegane Rezepte) und immerdasleben, da geht es um Female Empowerment, Frauengesundheit, Fitness und vieles mehr. Es geht also um alles, was das Leben schönen und einfacher macht.
Der Start – vor allem im Reisebereich – war wegen Corona holprig, aber jetzt war ich schon in 40 Hotels und Destinationen. Mein Schwerpunkt ist die Nachhaltigkeit. Ich bewerbe nur Slow Fashion und Naturkosmetik. Die Rezepte sind komplett vegetarisch oder vegan.
Du bist ja auch berufstätig, wie kannst du beide „Jobs“ vereinbaren, bleibt dir noch genug Zeit für dich?
Das ist oft nicht gerade einfach. Ich arbeite sehr viel. Allein mein Instagram Account ist sehr zeitaufwändig. Aber das alles macht mir nach wie vor großen Spaß. Ich lerne immer neue Orte und interessante Menschen kennen. Langweilig wird mir nie.
Trotzdem muss ich auf mich achten. Sport, Yoga und Wandern schaffen hier einen ganz guten Ausgleich. Die Zeit dazu muss ich mir nehmen, auch wenn das manchmal schwerfällt oder zu kurz kommt. Da muss ich dann schnell die Bremse ziehen.
Ich kann mir nicht vorstellen, irgendwann gar nichts mehr zu tun. Das ist nicht gut für den Kopf und die Kreativität.
Welche Herausforderungen bestehen beim Aufbau bzw. bei Betreiben einer solchen Online-Plattform?
Themen finde ich eigentlich immer. Der Zeitfaktor spielt natürlich eine große Rolle. Inzwischen habe ich mir auch professionelle Hilfe in Sachen WordPress und Webseiten-Betreuung geholt. Das kostet Geld, aber das konnte ich nicht mehr bewältigen alleine. So kann ich mich den Inhalten widmen und fühle mich sicher.
Man muss eine Balance zwischen interessanten redaktionellen Inhalten und Werbung finden, denn das kostet alles Geld, Zeit und viel Mühe.
Ein bisschen was muss auch finanziell rumkommen, ansonsten verlässt einen irgendwann die Motivation.
Natur, Slow Food und Slow Fashion stehen bei dir im Fokus - warum ist dir das so wichtig, wie können BestAger zu mehr Nachhaltigkeit beitragen?
Nachhaltigkeit und Natur stehen bei mir an erster Stelle. Ich mache grundsätzlich keine Werbung für Fast Fashion. Die Kleiderberge, die tagtäglich vernichtet werden müssen, finde ich unsäglich.
Umwelt- und Naturschutz sollten jetzt und in Zukunft bei uns allen an erster Stelle stehen. Auch wir Bestager können Aufklärung betreiben und mit gutem Beispiel vorangehen. Ich bin zum Bespiel auch seit fast fünf Jahren nicht mehr geflogen. Europäische Reiseziele sind gut mit Bahn, Bus oder dem Auto erreichbar.
Nur ein fleischfreier Tag in der Woche wäre gut für die Umwelt. Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Gemüse ist so vielfältig und viel gesünder. Wer viel zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs ist, tut sich und der Natur etwas Gutes. Das sind nur kleine Beispiele dafür, was wir alle tun können.
Und ich passe auf, dass ich mir keine giftigen Substanzen auf Gesicht, Haut und Haare schmiere. Naturkosmetik wirkt, das kann ich nur immer wieder betonen.
Ich bin zum Bespiel auch seit fast fünf Jahren nicht mehr geflogen.
Europäische Reiseziele sind gut mit Bahn, Bus oder dem Auto erreichbar.
Du hast noch etliche Jahre bis zur Pension - planst du, Immerschick.de auch dann weiter zu führen
Mein Blogzine ist so etwas wie eine weitere Altersvorsorge. Im Moment kann ich mir gar nicht vorstellen, damit aufzuhören. Und das Schöne ist: ich kann es von überall betreiben und bin ortsunabhängig. Das sind gute Voraussetzungen.
Ich kann mir nicht vorstellen, irgendwann gar nichts mehr zu tun. Das ist nicht gut für den Kopf und die Kreativität.
Das sind meine wichtigsten Werte: Liebe, Freiheit und Kreativität.
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