Ordnung – ein Wort, das oft mit Perfektionismus und strenger Disziplin in Verbindung gebracht wird. Doch muss Ordnung wirklich bedeuten, dass alles makellos sein muss und unser Leben wie ein streng organisierter Businessplan aussehen sollte? In diesem Blogbeitrag möchte ich mit euch darüber sprechen, wie Ordnung schaffen in eurem Leben pragmatisch und realistisch umgesetzt werden kann, ohne den Spaß und die Freiheit zu beeinträchtigen.
INHALTSVERZEICHNIS
Perfektionismus adé: Ordnung leicht gemacht
Der Perfektionismus-Trend kann uns leicht in die Irre führen. Überall sehen wir Bilder von makellosen Häusern und aufgeräumten Schreibtischen, die den Eindruck erwecken, dass unser eigenes Leben unordentlich und chaotisch ist. Doch in der Realität ist niemand perfekt, und das ist völlig in Ordnung.
Ordnung sollte nicht bedeuten, dass wir uns ständig unter Druck setzen, um alles makellos zu halten. Sie sollte uns vielmehr dabei helfen, unser Leben zu erleichtern und Raum für die Dinge zu schaffen, die wir wirklich genießen.
Pragmatismus als Schlüssel zur gelungenen Ordnung
Als Ordnungscoach setze ich auf Pragmatismus. Ordnung muss in erster Linie funktionieren – für dich und deinen Lebensstil. Statt stundenlang damit zu verbringen, unsere Besitztümer zu sortieren und zu organisieren, sollten wir uns fragen: Welche Dinge sind wirklich wichtig für mich? Welche Dinge erleichtern mein Leben?
Pragmatische Ordnung bedeutet, dass wir uns auf das konzentrieren, was wirklich zählt. Das können bestimmte Routinen sein, die uns den Start in den Tag erleichtern, oder das Aussortieren von Dingen, die wir nicht mehr benötigen. Es geht darum Lösungen zu finden, die unseren Alltag unterstützen, ohne ihn zu dominieren.
Die Bedeutung von Alltagsordnung
Alltagsordnung kann einen erheblichen Einfluss auf unsere Lebensqualität haben. Es geht nicht nur darum, dass unser Zuhause aufgeräumt ist, sondern auch darum, wie wir unseren Tag organisieren. Eine gewisse Struktur und Ordnung können uns helfen, den Überblick zu behalten, Stress zu reduzieren und mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu gewinnen.
▶︎ Mehr Zeit für das Wesentliche: Ordnung ermöglicht es uns, weniger Zeit mit der Suche nach verlegten Schlüsseln oder verstreuten Notizen zu verschwenden. Wir können uns auf die Dinge konzentrieren, die wirklich zählen, wie Zeit mit Freunden, Hobbys oder einfach mal die Seele baumeln lassen.
▶︎ Weniger Stress: Ordnung schafft Klarheit. Wenn wir wissen, was zu tun ist und wo wir Dinge finden, reduziert das unseren Stress. Es ist schwer, gestresst zu sein, wenn wir nicht wie ein kopfloses Huhn durch die Wohnung irren, um unsere Sachen zu finden.
▶︎ Bessere Gesundheit: Ein aufgeräumtes Zuhause bedeutet oft auch eine sauberere Umgebung. Das mindert die Gefahr von Allergien und anderen Gesundheitsproblemen und erleichtert außerdem das Putzen.
▶︎ Kreativität und Produktivität: Ordnung kann unsere Kreativität und Produktivität steigern. Ein aufgeräumter Arbeitsplatz oder ein geordnetes Hobbyzimmer schaffen Raum für Ideen und ermöglichen konzentrierteres Arbeiten.
Ordnung und Chaos - Die richtige Balance finden
Ordnung und Chaos sind keine Gegensätze, sondern Teil eines ausgewogenen Lebens. Manchmal kann ein gewisses Maß an Unordnung sogar die Kreativität anregen. Die Kunst besteht darin, die richtige Balance zu finden – eine Balance, die zu deinem Lebensstil und deinen Bedürfnissen passt.
Du musst nicht perfekt sein, um Ordnung zu schaffen. Du musst nur realistische Ziele setzen und dich nicht von unrealistischen Vorstellungen überwältigen lassen.
Aussortieren und Reduzieren: Weniger ist oft mehr
Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Ordnung ist das Aussortieren und Reduzieren.
Im Laufe der Jahre sammeln wir oft eine Menge Dinge an, die wir eigentlich nicht mehr benötigen. Das Aussortieren hilft nicht nur dabei, Platz zu schaffen, sondern ermöglicht auch eine tiefere Verbindung zu den Dingen, die uns wirklich wichtig sind. Weniger Besitz kann bedeuten, weniger Verpflichtungen und mehr Freiheit, um das zu tun, was wir lieben.
So gelingt eine dauerhafte Ordnung
Ordnung halten ist eine Gewohnheit, die Zeit braucht, um sich zu entwickeln. Mit den folgenden Tipps bist du auf dem besten Weg zu einer dauerhaften Ordnung.
▶︎ Tägliche Routinen entwickeln: Schaffe tägliche Rituale, um Ordnung zu halten. Das können kleine Gewohnheiten wie das sofortige Aufräumen von Geschirr nach dem Essen oder das Durchgehen der Post am Ende des Tages sein.
▶︎ Alles hat ein Zuhause: Jeder Gegenstand sollte seinen eigenen festen Platz haben. Wenn du etwas benutzt hast, lege es an seinen vorgesehenen Ort zurück. Dies verhindert, dass sich Dinge ansammeln und unordentlich werden.
▶︎ Einmal rein, einmal raus: Eine Regel, die helfen kann, ist, dass immer, wenn du etwas Neues erwirbst, du gleichzeitig etwas Altes aussortierst oder spendest. Dadurch verhinderst du, dass sich unnötige Dinge ansammeln.
▶︎ Wichtiges nach vorne: Gegenstände, die du häufig verwendest, sollten nicht von anderen Gegenständen verstellt werden, sondern immer unkompliziert griffbereit platziert werden.
▶︎ Organisationsmittel nutzen: Nutze Aufbewahrungsboxen, Regale, Schubladenorganisatoren und andere Organisationsmittel, um deine Sachen übersichtlich zu halten. Klare Behälter erleichtern es, den Überblick zu behalten.
▶︎ Regelmäßiges Aufräumen: Plane regelmäßige Aufräum- und Putzzeiten ein. Dies kann wöchentlich, monatlich oder je nach Bedarf sein. Je häufiger du aufräumst, desto weniger Zeit nimmt es in Anspruch. Bleibe aber auch hier realistisch und passe die Aufräumzeiten deinem Alltag an – nicht umgekehrt!
▶︎ Gemeinsame Verantwortung: Wenn du mit anderen zusammenwohnst, teilt die Verantwortung für die Ordnung im Haushalt. Ermutigt alle Familienmitglieder oder Mitbewohner, ihren Teil beizutragen.
▶︎ Belohnungen setzen: Belohne dich selbst nach dem Aufräumen oder Organisieren. Dies kann eine kleine Freude wie eine Tasse Tee oder ein gemütlicher Fernsehabend sein.
Digitale Ordnung: Die moderne Herausforderung
In der heutigen digitalen Welt ist Ordnung nicht auf physische Räume beschränkt. Unsere digitalen Geräte und Dateien können genauso überladen und unübersichtlich sein wie unsere physische Umgebung. Die gleichen Prinzipien der Pragmatik und Realität gelten auch für die digitale Ordnung.
▶︎ E-Mail-Organisation: Statt sich in einem überfüllten Posteingang zu verlieren, kann das Erstellen von Ordnern und das regelmäßige Löschen von nicht mehr benötigten E-Mails die digitale Ordnung fördern.
▶︎ Dateiverwaltung: In unseren Computern und Cloud-Speichern sammeln sich oft Dateien an, die wir nie wieder öffnen werden. Das Löschen von überflüssigen Dateien und das Organisieren von Dokumenten in logischen Ordnern kann die digitale Ordnung verbessern – aber auch hier gilt: keep it simple! Kompliziert verzweigte Ordnerstrukturen sind nur in Ausnahmefällen die Lösung.
▶︎ Passwort-Management: Das Verwalten von Passwörtern kann eine echte Herausforderung sein. Die Verwendung eines Passwort-Managers kann dabei helfen, Ordnung und Sicherheit in der digitalen Welt zu bewahren. Wird die verschlüsselte Passwortdatei in einem Cloud-Speicher abgelegt, können die Passwörter auch problemlos von mehreren Geräten abgerufen werden.
Beachte, dass die Auswahl und Verwendung von Tools und Techniken von persönlichen Vorlieben und Bedürfnissen abhängen. Es ist wichtig, diejenigen auszuwählen, die am besten zu dir passen.
Fazit
Ordnung sollte kein Diktat des Perfektionismus sein, sondern eine pragmatische Unterstützung in unserem Leben. Sie hilft uns, Klarheit zu schaffen, reduziert Stress und schenkt uns mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Die richtige Menge an Ordnung ist individuell verschieden und sollte zum eigenen Lebensstil passen. Findet eure eigene Balance und genießt das Leben in vollen Zügen – fit, frei und fröhlich.