Schöne Weihnachtsbräuche aus aller Welt

Schöne Weihnachtsbräuche aus aller Welt

Wer kann sich dem Zauber der Weihnachtszeit entziehen?
Wenn der Duft von frisch gebackenen Keksen durch das Haus zieht und Kerzenschein die dunklen Dezemberabende erhellt, ist es wieder so weit: Weihnachten steht vor der Tür. Die Adventszeit ruft Erinnerungen an die eigene Kindheit wach – an festlich gedeckte Tische, gemeinsames Singen unterm Christbaum: alles weniger aufwändig wie heute, aber vielleicht festlicher, weniger getrieben von Marketing und Social Media.

Wie feiern wir heute Weihnachten, und welche alten Bräuche leben weiter? In diesem Blog nehmen wir dich mit auf die Reise zu traditionellen Weihnachtsritualen – und blicken über die Landesgrenzen hinaus auf schöne Weihnachtsbräuche aus aller Welt.

INHALTSVERZEICHNIS

Österreich und Deutschland: Tradition, die verbindet

Die Adventszeit läutet eine der stimmungsvollsten Phasen des Jahres ein.
Der Adventskranz mit seinen vier Kerzen ist dabei ein vertrautes Symbol, das in vielen Haushalten die Wochen vor Weihnachten begleitet. Jede Kerze steht für eine Adventswoche und wird traditionell an den vier Sonntagen vor dem Fest entzündet. Dieses schlichte, aber bedeutungsvolle Ritual schafft eine besinnliche Atmosphäre und erinnert uns daran, das Tempo in der oft hektischen Vorweihnachtszeit zu drosseln. Es ist wie ein wärmender Countdown, der uns auf das große Fest einstimmt.

Die Ursprünge des Adventskranzes reichen übrigens bis ins 19. Jahrhundert zurück. Der Hamburger Theologe Johann Hinrich Wichern führte ihn in einem Waisenhaus ein, um den Kindern die Wartezeit auf Weihnachten zu verkürzen. Sein Kranz war zunächst eine schlichte Konstruktion aus einem Wagenrad mit 24 Kerzen – für jeden Tag im Dezember eine. Erst später reduzierte man die Zahl auf die heute gebräuchlichen vier Kerzen.

Ob aus Tannenzweigen, mit Beeren geschmückt oder modern interpretiert – der Adventskranz ist ein Stück Tradition, das auf der ganzen Welt in unterschiedlichen Formen und Farben zu finden ist. Er lädt uns dazu ein, uns auf die wahren Werte der Weihnachtszeit zu besinnen: Gemeinschaft, Hoffnung und Vorfreude.

Nikolo und Krampus sind ebenfalls fest in der österreichischen und süddeutschen Weihnachtstradition verankert. Am 6. Dezember kommt der Heilige Nikolaus, oft begleitet von Engeln und dem furchterregenden Krampus, der mit seinen Glocken und Ruten „unartige“ Kinder ermahnt und braven (kleine) Geschenke bringt.

Besonders urig wird es in meiner Heimat Osttirol, wo der Krampuslauf von spektakulären Traditionen geprägt ist. Hier gibt es das „Tischziehen“, bei dem Männer versuchen, sich hinter einem Holztisch gegen die Kraft der Krampusse zu behaupten. Auch der „Krampuswurf“, eine Art Ringen zwischen den Dämonen und Freiwilligen, ist einzigartig für die Region.​

Nikolo
Krampus

Ein weiteres Highlight in der Vorweihnachtszeit ist der Besuch der zahlreichen Weihnachtsmärkte.

Der Wiener Christkindlmarkt am Rathausplatz zählt zu den bekanntesten weltweit. Mit seinen beleuchteten Ständen, dem Duft von Glühwein und gebrannten Mandeln sowie einer märchenhaften Kulisse zieht er jährlich Millionen Besucher an. Diese Märkte sind nicht nur Treffpunkte für Einheimische, sondern auch eine Bühne für traditionelle Handwerkskunst und regionale Spezialitäten.

Der Christbaum ist das Herzstück des Weihnachtsfestes. Ob in schlichter Eleganz mit Strohsternen oder prächtig geschmückt mit glitzernden Kugeln und Lichterketten – der Baum symbolisiert seit dem 19. Jahrhundert das Fest der Liebe.

Seine Ursprünge reichen weit zurück. Die Tradition, einen Baum zu schmücken, geht auf die alten heidnischen Bräuche zurück, bei denen immergrüne Pflanzen als Symbole für Leben und Hoffnung während des Winters verehrt wurden. Doch der Weihnachtsbaum, wie wir ihn heute kennen, nahm im 16. Jahrhundert in Deutschland Gestalt an.
Eine populäre Geschichte besagt, dass Martin Luther der erste war, der die Idee hatte, einen Baum mit Kerzen zu schmücken, um die Sterne des Himmels darzustellen und die Weihnachtsgeschichte auf eine besonders anschauliche Weise zu feiern. Die Verwendung von Kerzen auf dem Baum symbolisiert das Licht, das mit der Geburt Christi in die Welt kam.

Zum Weihnachtsabend gehört ein Lied, das weltweit berührt: „Stille Nacht, heilige Nacht“. Es wurde 1818 in Oberndorf bei Salzburg erstmals aufgeführt. Der Dorfschullehrer Franz Xaver Gruber komponierte die Melodie, während der Priester Joseph Mohr den Text schrieb. Ursprünglich mit Gitarre begleitet, hat das Lied seinen Weg in fast alle Länder der Welt gefunden.

Christbaum

Schöne Weihnachtsbräuche aus aller Welt - ein Blick über die Grenzen

🌟 Skandinavien: Lucia bringt Licht ins Dunkel
In Schweden wird am 13. Dezember das Luciafest gefeiert. Dabei trägt ein Mädchen, verkleidet als Lucia, ein weißes Kleid und eine Krone mit Kerzen auf dem Kopf. Sie bringt symbolisch Licht in die dunkle Winterzeit. Dazu werden traditionelle Lieder gesungen und Safran-Hefeschnecken gebacken.

🌟 Italien: Weihnachten bis zur Epiphanie
In Italien spielt die Familie eine zentrale Rolle. Neben dem Weihnachtsbaum steht oft eine kunstvoll gestaltete Krippe im Mittelpunkt. Die Geschenke bringt jedoch nicht der Weihnachtsmann, sondern die „Befana“, eine gute Hexe, die in der Nacht zum 6. Januar die Kinder beschenkt.

🌟 Weihnachten in Spanien
In Spanien ist die Weihnachtszeit eine besonders festliche Periode, die bis zum 6. Januar, dem Dreikönigstag (Día de los Reyes), andauert. Die Feierlichkeiten beginnen offiziell mit der berühmten Weihnachtslotterie „El Gordo“ am 22. Dezember, bei der fast das gesamte Land mitfiebert. Heiligabend (Nochebuena) wird traditionell mit einem großen Familienessen gefeiert.

Ein weiterer Höhepunkt ist die Mitternachtsmesse „La Misa del Gallo“, bei der die Geburt Jesu gefeiert wird. In einigen Regionen, wie dem Baskenland, bringt eine folkloristische Figur namens Olentzero Geschenke. Der eigentliche Bescherungstag ist jedoch der 6. Januar, wenn die Heiligen Drei Könige die Geschenke bringen. An diesem Tag gibt es den Roscón de Reyes, einen süßen Hefekuchen, in dem kleine Figuren versteckt sind.

Interessant ist auch der Brauch, am 31. Dezember um Mitternacht zu jedem Glockenschlag eine Weintraube zu essen – das soll Glück für die kommenden zwölf Monate bringen​

🌟 Mexiko: Farbenfrohe „Posadas“
In Mexiko wird Weihnachten mit den „Posadas“ gefeiert, die an die Herbergssuche von Maria und Josef erinnern. Neun Tage lang ziehen Kinder und Erwachsene mit Kerzen und Liedern von Haus zu Haus. Ein Höhepunkt ist das Zerschlagen der Piñata, die mit Süßigkeiten gefüllt ist.

🌟 Japan: KFC zum Fest
Japan hat sich das Weihnachtsfest auf seine Weise angeeignet. Da Weihnachten dort kein traditioneller Feiertag ist, hat sich eine ungewöhnliche Tradition entwickelt: Am 24. Dezember bestellen viele Japaner ein festliches Menü bei Kentucky Fried Chicken. Die Idee stammt aus einer cleveren Marketingkampagne aus den 1970er-Jahren – und ist bis heute beliebt.

Alte Bräuche, neu interpretiert

Während viele Traditionen weiterleben, haben sie sich im Laufe der Jahre gewandelt. Heute setzen wir oft auf Nachhaltigkeit: Weihnachtsbäume werden in Töpfen gekauft und später eingepflanzt, und Geschenkverpackungen bestehen aus recyceltem Papier. Auch das Schenken hat sich verändert: Statt materieller Dinge verschenken viele Erlebnisse oder spenden für einen guten Zweck.

Die digitale Welt hat ebenfalls Einzug gehalten: Adventskalender gibt es online, und Weihnachtsgrüße werden oft per Videoanruf übermittelt – besonders dann, wenn die Liebsten weit entfernt wohnen.

Ein anderer Trend ist das „Friendsmas“ (Christmas with friends), bei dem Freunde vor dem eigentlichen Weihnachtsfest zusammenkommen und gemeinsam feiern.

Weihnachten mit Freunden

Fazit: Der Zauber von Weihnachten ist zeitlos

Ob traditionell oder modern, in Österreich oder am anderen Ende der Welt – Weihnachten verbindet Menschen. Es ist eine Zeit, in der alte Rituale und neue Ideen zusammenfinden können. Vielleicht probierst du in diesem Jahr etwas Neues aus, inspiriert von den Bräuchen anderer Länder. Oder du besinnst dich auf das Wesentliche und verbringst die Zeit mit Menschen, die dir wichtig sind, und freust dich über die kleinen Momente, die uns das Herz erwärmen.

Und wenn an Heiligabend die ersten Töne von „Stille Nacht, heilige Nacht“ erklingen, ist eines gewiss: Der Zauber von Weihnachten ist zeitlos.

Mag. Ulrike Ischler
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