Die Sinne aktivieren

Die Sinne aktivieren – ein Schlüssel zu geistiger Fitness

Hast du schon einmal darüber nachgedacht, wie du deine Sinne aktivierst, um geistig fit zu bleiben?

Unsere Sinne sind weit mehr als nur Mittel zur Wahrnehmung der Welt – sie sind die Tore zu unserer mentalen Gesundheit und kognitiven Leistungsfähigkeit. Während wir im Alltag oft unbewusst auf sie angewiesen sind, können wir gezielt trainieren, um sie zu schärfen.

Besonders für BestAger ist es entscheidend, die Sinne zu fördern und bewusst wahrzunehmen, um das Gehirn fit zu halten und die Lebensqualität zu steigern.

Die Wahrnehmung der Welt passiert über unsere Sinne. Um zu überleben reagieren wir in Dauerschleife mit unserer Umwelt. Wir stehen in permanenter Wechselwirkung mit biologischen, physikalischen und chemischen Ereignissen. Alles, was uns begegnet, seien es Gerüche, Geräusche, Sprache, Bilder, Geschmack oder Berührungen, werden von Rezeptoren wahrgenommen und im Gehirn interpretiert. So sammeln wir vom ersten bis zum letzten Tag unseres Lebens Erfahrungen und setzen Handlungen, die meisten davon unbewusst.

Obwohl es keine offizielle Hierarchie der Sinne gibt, spielen insbesondere der Seh- und Geruchssinn eine entscheidende Rolle in unserem Alltag. Dieser Beitrag widmet sich ihrer Bedeutung, ihrer Entwicklung im Laufe des Lebens und Möglichkeiten, sie zu stärken.

verena jura

 

Verena Jura ist ausgebildete psycho-soziale Gesundheitstrainerin und zertifizierte Kort.X®-Gehirntrainerin.

Ihre Vision ist, dass der Stellenwert von Gehirntraining ebenso anerkannt und geschätzt wird wie Muskeltraining, frei von Stigmatisierung, Alter und gesellschaftlichen Vorurteilen.
Sie bietet Gruppen- und Einzeltraining für Menschen in der Lebensmitte in Wien und Klosterneuburg, sowie Online an.

INHALTSVERZEICHNIS

Visuelle Wahrnehmung – das Sehen

Etwa 80% der Wahrnehmung der Reize aus der Umwelt passiert über das Auge. Damit ist das Sehen der wichtigste Sinn, um sich in der Umgebung zurecht zu finden und mit anderen Menschen zu interagieren.

Das Auge nimmt Lichtreize aus der Umgebung wahr und leitet diese Daten über den Sehnerv an das Gehirn weiter. Tatsächlich sind etwa 60% der Großhirnrinde an der Verarbeitung von visuellen Reizen beteiligt.

Selbst in fortgeschrittenem Alter ist es entscheidend, die visuelle Wahrnehmung zu fordern und zu trainieren. Möchten wir zum Beispiel nach unserer beruflichen Karriere eine neue Sprache oder ein Instrument lernen, so sind unsere Augen zu rund einem Drittel an der Erfassung der neuen Inhalte beteiligt. 

Wie verändert sich die visuelle Wahrnehmung im Laufe des Lebens?

Ab etwa 40 Jahren nimmt die Sehleistung ab. Alterssichtigkeit ist eine Folge nachlassender Flexibilität der Augenlinse.

Doch auch die Beweglichkeit der Augenmuskulatur spielt eine entscheidende Rolle für unser Sichtfeld. Über die Jahre hinweg verliert sie ihren Bewegungsumfang. Kinder drehen den Kopf noch mit, wenn sie sehen lernen. Je älter wir werden, umso mehr drehen wir den gesamten Körper mit, was mit einem höheren Energieaufwand verbunden ist. Schrumpft der Umfang der Kopfbewegungen, so schrumpfen auch die neuronalen Muster im Kopf. Unsere kognitive Leistung nimmt ab.

Sehtraining

Training und Wahrnehmungsübung für den Sehsinn

Die Weite unseres Gesichtsfeldes, jenem Bereich den wir in Ruhestellung unseres Auges wahrnehmen, ist verantwortlich dafür, wie viele Reize wir aus dem unmittelbaren Umfeld aufnehmen können. Das Auge wird von 6 Muskeln in alle 9 Blickrichtungen bewegt. 

Die nachfolgende Übung hilft das Gesichtsfeld zu erweitern. Leichte Übelkeit, Unwohlsein, ein unangenehmes Gefühl in der Augenmuskulatur sind Anzeichen dafür, dass das System diese Position nicht gewohnt ist.

In entspannter Sitzposition jede Richtung für etwa 3 Sekunden halten: 

 

Blickrichtung

Ausführung

1

geradeaus

Kopf in Verlängerung der Wirbelsäule

2

nach links

über die Schulter nach links drehen, bis zum „Anschlag“

3

nach rechts

über die Schulter nach rechts drehen, bis zum „Anschlag“

4

nach oben

Kopf in den Nacken legen nach hinten oben schauen

5

nach unten

Nase zieht Richtung Brustbein, Blick zieht nach

6

diagonal nach rechts oben

Hinterkopf legt sich auf die linke Schulter

7

diagonal nach links oben

Hinterkopf legt sich auf die rechte Schulter

8

diagonal nach rechts unten

Nase zieht zur rechten Schulter

9

diagonal nach links unten

Nase zieht zur linken Schulter

Besonders jetzt im Frühling ist es eine Wohltat für die Seele, das Erwachen der Natur in all ihren farblichen Facetten in aller Ruhe zu beobachten.

Durch das bewusste Wahrnehmen von Formen, Farben, Entfernungen, Dimensionen, geben wir wertvolle Inputs ans Gehirn weiter, die als neuronales Muster abgelegt werden.

Olfaktorische Wahrnehmung – das Riechen

Manche sind klein, manche sind groß, manche sind rund, flach, schmal oder breit. So unterschiedlich die Nasen dieser Welt auch aussehen, eines haben sie gemeinsam. Sie sind dafür zuständig, den lebenswichtigen Sauerstoff einzuatmen, ihn zu erwärmen, zu befeuchten und zu filtern. Unsere Nase ist allerdings weit mehr als ein Atmungsorgan.

Sie beherbergt den Geruchssinn. Das ist jener Sinn, der durch die Aufnahme von Molekülen in der Luft unser Überleben sichert. Gefahr wittern wir noch bevor wir sie sehen können. Längst ist die Information aus der Luft über das Riechepithel im Gehirn angekommen, eingeordnet und interpretiert, noch bevor sich das Bewusstsein einmischen kann.

Der Geruchsnerv (1. Hirnnerv, nervus olfactorius) führt direkt ins limbische System. Er schützt uns vor Verdorbenem, Gas und Feuer, beeinflusst die Partnerwahl und ist eng mit unseren Gefühlen und Erinnerungen verbunden.

Achtung: auch im Marketing macht man sich dies zu Nutze und drängt uns durch die Beduftung von Räumen unbewusst zu Kaufentscheidungen.

Riechnerv

Wie verändert sich der Geruchssinn im Laufe des Lebens?

In der Lebensmitte beginnt sich der Geruchssinn zu verändern, jeder Vierte der über 50jährigen hat einen schwächeren Geruchssinn. Bei den über 70jährigen trifft es jeden Dritten. 

Rauchen, häufiger Kontakt mit Chemikalien, Medikamente, Schmutz und Staub lässt die Fähigkeit schwinden, Düfte zu erkennen und zu unterscheiden.

Wir können den Geruch auch zur Gänze verlieren. Dies hat schwerwiegende Folgen und kann zu kognitiven Problemen führen. Langzeitstudien haben ergeben, dass der Verlust des Geruchssinns innerhalb von 5-10 Jahren zu Depression führen kann.

In einer Studie aus dem Jahr 2017 konnte sogar der Zusammenhang zwischen einem schlechten Geruchssinn und einer früheren Entwicklung von Demenz nachgewiesen werden.

Unser Riechvermögen beeinflusst stark den Geschmackssinn, wird er schwächer, so empfinden wir Speisen auch als weniger geschmackvoll. Das wiederum wirkt sich negativ auf die Genussfähigkeit und die Lebensqualität aus.

Eine Menge guter Gründe, um diesem wichtigen Sinn mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Lässt sich der Geruchssinn trainieren?

Die Antwort auf diese Frage kann mit einem klaren Ja beantwortet werden!
In einer großen Metastudie, die 2022 von einer Forschergruppe durchgeführt wurde, konnten aus 18 verbleibenden Studien erstaunliche Ergebnisse zusammengefasst werden, die signifikante Verbesserungen beschreiben. Auch Menschen mit normal ausgeprägter Geruchsverarbeitung profitierten von gezieltem Riechtraining.

Effekte durch gezieltes Geruchstraining führten zu Verbesserung

▶︎ des Geruchssinns an sich
▶︎ des Sprachflusses
▶︎ des Kurzzeitgedächtnisses
▶︎ der Aufmerksamkeit/Konzentration
▶︎ depressiver Symptome
▶︎ kortikaler Vernetzung und Zunahme der Grauen Masse

Training und Wahrnehmungsübung für den Geruchssinn

▶︎ Nasenatmung statt Mundatmung
▶︎ Das Wahrnehmen spezifischer Düfte konsequent in den Alltag integrieren
▶︎ Mit „offener Nase“ durchs Leben gehen

Effizientes Gehirntraining mit Sinn(en)

Um unsere kognitive Leistungsfähigkeit und die Verarbeitung der Informationen, die über die Sinne ins Gehirn kommen zu verbessern, empfiehlt sich Gehirntraining. Es zielt darauf ab, die Effizienz des Gehirns zu steigern. Dank der Neuroplastizität besitzt unser Denkorgan die Fähigkeit, ein Leben lang Neues zu lernen, sich zu verändern und anzupassen.

Grundlage dafür ist Bewegung, man sagt „Bewegung ist der Treiber der Gehirnentwicklung“.

Gehirntraining

Wesentliche Elemente effizienten Gehirntrainings

▶︎ Herz-Kreislauf-Aktivierung: Ankurbeln der Neurotransmitterproduktion zur Beschleunigung der Informationsübertragung

▶︎ Koordination: Erlernen neuer koordinativer Bewegungsabläufe zur Verfeinerung neuronaler Ansteuerung, Verbesserung der Bewegungskontrolle

▶︎ Kognition: Einbeziehen von bestehendem Wissen in Kombination mit Bewegung

▶︎ Automatisierung: Wiederholungsschleifen zur Festigung des Neuen

▶︎ Spaß: soziales Miteinander in der Gruppe und emotionale Bindung neuen Wissens

Alle Komponenten wirken durch die Sinneswahrnehmungen auf das neuronale System ein. Aber nicht nur auf die Menge, auch auf die Qualität der Daten kommt es an.

▶︎ Tastsinn: Werde ich positiv oder negativ berührt?

▶︎ Hörsinn: Bin ich stets starkem Lärm ausgesetzt und höre oft schlechte Nachrichten, oder gönne ich meinen Ohren regelmäßig meine Lieblingsmusik?

▶︎ Geschmackssinn: Esse ich, um Nahrung aufzunehmen, oder genieße ich unterschiedliche Geschmäcker, Gewürze, Texturen?

▶︎ Sehsinn: Sehe ich, oder betrachte ich schon?

▶︎ Geruchssinn: Nehme ich mir Zeit inne zu halten, um an einer Blüte zu riechen, oder rümpfe ich nur die Nase, wenn es stinkt?

Ablauf und Inhalt eines Trainings kann regelmäßig in Schnupperstunden bei Verena Jura von kopf.fitness in Wien und Klosterneuburg erlebt werden.

Link zu Details im kopf.fitness Gruppentraining: https://kopf.fitness/gruppentraining

Kopf fitness

Fazit – warum Sinnestraining unverzichtbar ist

Unsere Sinne sind nicht nur Werkzeuge zur Wahrnehmung der Umwelt, sondern essenzielle Elemente unserer kognitiven Gesundheit. Die Forschung zeigt klar, dass gezieltes Sinnestraining dazu beitragen kann, geistig fit zu bleiben, Krankheiten vorzubeugen und die Lebensqualität zu erhöhen.

Indem wir unsere Sinne bewusst fordern und fördern, schaffen wir die besten Voraussetzungen für ein gesundes Gehirn – ein Leben lang.

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Mag. Ulrike Ischler

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Künstliche Intelligenz erkennt Herzprobleme

European Heart Journal – Mai 2025

Eine neue KIünstliche Intelligenz kann tödliche Herzrhythmusstörungen 14 Tage im Voraus erkennen.
Forscher der Université Paris Cité nutzen EKG-Daten zur Risikoprognose.
Schon kleinste elektrische Abweichungen im Herzzyklus werden erkannt.
Die KI soll künftig in der kardiologischen Vorsorge und Notfallmedizin helfen.
Ein echter Paradigmenwechsel für die Prävention des plötzlichen Herztods. Mehr findest du unter https://bit.ly/3GNww6H

Mag. Ulrike Ischler

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